NET 09/2021

6 www.net-im-web.de TRENDS & FAK T EN 09/21 Unternehmenszusammenschluss Adtran undAdva haben eine Zusammenschlussvereinbarung getrof- fen, mit der ein global führender Anbieter von Ende-zu-Ende-Glas- fasernetzlösungen für Netzbetreiber, Unternehmen und Behörden geschaffen werden soll. Der Zusammenschluss kombiniert die Lösungen von Adtran für Glasfaserzugangs- und Teilnehmer- anschlussnetze mit Advas Portfolio für Business-Ethernet, Met- ro-WDM, Rechenzentrumskopplung und Netzsynchronisation. Beide Unternehmen sind Vorreiter bei offenen, dis- aggregierten Lösungen mit einer gemeinsamen Vision für die Zukunft von Glasfasernetzen. Das gemeinsame Unternehmen wird laut Pressemeldung das umfassendste Portfolio für die Bereitstellung von skalierbaren, sicheren und qualitativ hochwer- tigen Glasfaseranbindungen für Privathaushalte, Unternehmen und 5G-Infrastrukturen bieten, gepaart mit cloudverwalteten Wifi-Lösungen. Die Unternehmen gehen davon aus, dieTransaktion im zweiten oder dritten Quartal 2022 abzuschließen, vorbehaltlich des Erhalts der erforderlichen behördlichen Genehmigungen sowie der Erfüllung anderer üblicher Abschlussbedingungen. Der Name des zusammengeschlossenen Unternehmens wird Adtran Holdings, Inc. sein. Der globale Hauptsitz wird sich in Huntsville, AL, USA befinden, sein europäischer Hauptsitz in München, Deutschland. Digitalisierungsnachzügler Eigentlich hat die Digitalisierung in deutschen Unternehmen durch die Corona-Pandemie einen erheblichen Schub erlebt. Der Mittelstand zeigt beim Digital Office allerdings noch Nachholbedarf. So sieht sich die Hälfte (51 %) der mittelstän- dischen Unternehmen zwischen 100 und 499 Beschäftigten als Nachzügler, wenn es um die Digitalisierung der Geschäfts- und Verwaltungsprozesse geht. Ebenso viele (51%) sind es bei kleinen Unternehmen zwischen 20 und 99 Beschäftigten. Bei großen Unternehmen ab 500 Beschäftigten schätzt sich hingegen nur ein Drittel (32 %) als Nachzügler ein, wie die Ergebnisse einer repräsentativenUmfrage unter 502Unternehmen inDeutschland ergaben, die vom Digitalverband Bitkom in Auftrag gegeben wurde. So ist die Investitionsbereitschaft im Mittelstand eher gering: Nur 39%der Unternehmenmit 100 bis 499 Beschäftigten geben an, 2020 in die Digitalisierung ihrer Geschäfts- und Verwaltungsprozesse investiert zu haben. Ebenso viele (39 %) investieren im laufenden Jahr. Die Investitionsbereitschaft in die Digitalisierungskompetenzen der Belegschaft ist sogar auf ein Vor-Corona-Niveau gesunken: Wie bereits 2018 geben 60% an, gezielt in die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeitenden für die digitale Arbeitswelt zu investieren. 2020, in der Anfangsphase der Pandemie, taten dies noch knapp drei Viertel (72%). Parallel nahm auch das Qualifikationslevel in den Unternehmen ab: Im Jahr 2020 gaben noch drei Viertel (75 %) der mittelständischen Unternehmen an, über die erforderlichen Mitarbeitenden zu verfügen, um die Digitalisierung voranzutreiben. Jetzt sagen das nur noch sechs von zehn (60 %) – und damit sogar etwas weniger als 2018, als es 62 % waren. Das digitale Büro zeichnet sich u.a. auch durch papier- arme Prozesse aus. Hier haben diemittelständischenUnternehmen 2020 große Fortschritte gemacht: Waren 2018 die Geschäfts- prozesse erst von 29%der Unternehmen überwiegend papierlos, stieg der Wert auf 40 %. Nun verzeichnen die Unternehmen jedoch einen kleinen Rückgang auf 36 %. Im Einsatz digitaler Lösungen zeigen sich ähnlicheTendenzen: Zwar nutzenmit 95% fast alle mittelständischen Unternehmen digitale Lösungen wie CRM, ECM oder ERP. Allerdings waren es im Vorjahr schon 98 % und 2018 96 %. Die größten Hürden bei der Digitalisierung der Büros sieht der Mittelstand im hohen Investitionsbedarf sowie im Zeitmangel für Digitalisierungsprojekte (jeweils 70 %). 67 % fehlen ausreichend Standards. Auch die Anforderungen an die IT-Sicherheit (60 %) sowie die Angst vor Datenverlust (59 %) spielen eine große Rolle. www.bitkom.org Nachfrage nach IT-Dienstleistungen zieht an Für die Lünendonk-Studie „Der Markt für IT-Beratung und IT-Service in Deutschland“ wurden 81 IT-Dienstleister untersucht sowie über 140 IT-Verantwortliche aus dem gehobenen Mittelstand sowie aus Großunternehmen und Konzernen befragt. Sie ergab, dass nahezu alle der befragten IT-Dienstleister für 2021 und 2022 sehr optimistisch in die Zukunft schauen. Schließlich wird eine deutliche Mehrheit der Unternehmen 2022 mehr Geld für Digital- und IT-Projekte ausgeben und dabei auch die Zusammenarbeit mit IT-Dienstleistern intensivieren. Entsprechend rechnen 98 % der befragten IT-Dienstleister mit steigenden Umsätzen im Jahr 2021. Die verbliebenen 2 % gehen von einer konstanten Geschäftsentwicklung aus. Die durchschnittliche Prognose für das Umsatzwachstum beträgt 11,2 %. Mario Zillmann, Studienautor und Partner der Lünendonk &Hossenfelder GmbH, dazu: „2020 sind viele Digitalisierungs- und IT-Projekte verschoben worden, die nun nachgeholt werdenmüssen. So steht bei SAP-Kunden die Umstellung auf das neue Produkt S/4HANA an. Darüber hinaus war die Corona-Krise aber auch der Startschuss für eine Reihe an Geschäftsmodell-Innovationen wie beispielsweise datenbasierte Geschäftsmodelle.“ www.luenendonk.de

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