NET 09/2021
8 www.net-im-web.de Trends & Fakten 09/21 Miniatur-Spektrometer fürs Smartphone Im Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme ENAS in Chemnitz wurde ein Miniatur-Spektrometer entwickelt, das sich künftig über herkömmliche Chiptechnologien für etwa 1 € in Massen produzieren lassen soll und das, da es nur 1 g leicht ist, beispielsweise auch in Smartphones integriert werden kann. Zu den möglichen Anwendungen gehören beispielsweise das Erkennen von Medikamentenfälschungen, die Beurteilung von Nahrungs- und Futtermitteln hinsichtlich des Reifegrades oder mikrobielle Zersetzungen, die Messung der Luftqualität in Innenräumen und Fahrzeugen zur gesteuerten Klimatisierung oder auch die Detektion von Schadstoffen in Luft, Wasser oder Nahrung. Dazu sendet das Spektrometer – ebenso wie herkömmliche Infrarotspektrometer auch – Lichtstrahlen im Infrarotbereich aus. Das Licht verschiedener Wellenlängen wird dann mittels eines durchstimmbaren Filters zerlegt und mittels integrierter Wellenleiter zu einem Detektor geführt. Gitterkoppler mit Nanostrukturen bündeln dabei etwa das von einer zu testendenTablette reflektierte Licht in integrierten Wellenleitern. Soll die Luftqualität untersucht werden, gelangt stattdessen das Licht in eine spezielle in der Ebene integrierte Ab- sorptionszelle. Trägt man auf, bei welcherWellenlänge wie viel Licht zumDetektor gelangt, erhält man ein charakteristisches Spektrum, das ähnlich wie ein Fingerabdruck bei jeder Probe unterschiedlich ist. Eine gefälschte Tablette, die sich anders zusammensetzt, hat also ein anderes Spektrum als das Originalmedikament. Um die Baugröße des Spektrometers derart stark zu re- duzieren, wurden im ENAS sowohl die Führung der Strahlung als auch die Spaltung der einzelnen Wellenlängen und die Detektion in einer Ebene integriert. „Wir sprechen daher auch von einem Inplane-Spektrometer“, erläutert Dr. Alexander Weiß, Abteilungs- leiter am Fraunhofer ENAS. Und damit sich das System einfach und intuitiv bedienen lässt und dem Nutzer anschließend klare Auswertungen vorgelegt werden können setzen die Forscherinnen und Forscher auf intelligente, lernende Algorithmen. www.enas.fraunhofer.de Aufbau robuster und sicherer privater Netze Das Projekt AI-NET-PROTECT hat die automatisierte Bereit- stellung von robusten und sicheren Kommunikationsnetzen für Unternehmen und kritischen Infrastrukturen als Forschungsziel. Es wird u.a. drängende Problemstellungen wie die Bedrohung der Informationssicherheit in Unternehmen und bei staatlichen Stellen durch Quantencomputer in Angriff nehmen. Das von Adva geleitete AI-NET-PROTECT ist ein Konsortium aus europäischen Industrie- und Forschungspartnern zur Entwicklung offener und skalierbarer Netzarchitekturen mit KI-basiertemManagement und Netzschutz. Die Initiative wird Echtzeittelemetrie und intelligente Steuerung einsetzen, um die Automatisierung zu erhöhen, den Betrieb zu vereinfachen und sensible Informationen besser zu schützen. AI-NET-PROTECT ist eines von drei Teilprojekten der europäischen Initiative zur Beschleunigung der Digitalisierung durch intelligente Automatisierung (Accelerating Digital Transformation in Europa with Intelligent Network Automation, AI-NET). BMW iX mit 5G Die BMW Group bringt als erster Premiumhersteller 5G in ein weltweit verfügbares Serienfahrzeug und die Deutsche Telekom bietet die dazu passende 5G-Konnektivität erstmals für ein Fahrze- ug an. Die dafür nötige Personal eSIM kann einfach über einen bestehenden Vertrag mit der Option MobilityConnect erweitert und aktiviert werden. Damit wird das Fahrzeug wie eine Smart- watch zu einemweiteren vernetzten Gerät für die Kun-den, selbst wenn das Smartphone nicht im Fahrzeug ist. Kunden profitieren von der hohen Bandbreite und geringen Latenz im 5G-Netz der Telekom. So soll das Fahrzeug eine deutlich verbesserte Qualität bei der Telefonie bieten und ermöglicht einen 5G-Wifi-Hotspot für bis zu zehn Geräte im Fahrzeug. Die aktivierte Personal eSIM ist direkt mit der BMW ID des Kunden verknüpft. Sie kann inklusive der verbundenen Funktionen in jedem befähigten Fahrzeug genutzt werden. www.bmwgroup.com (Foto: Fraunhofer ENAS) (Bild: Telekom)
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2Mzk=