NET 09/2022

24 www.net-im-web.de 9/22 sich bislang noch nicht mit dem Glasfa- serausbau auseinandergesetzt oder keinen finanzierungsfähigen Ansatz gefunden haben, sich dieses Themas zu widmen. Zum anderen baut nicht Förderung die Netze, sondern die ohnehin schon knap- pen Personalressourcen, was zukünftig vermehrt zu Verzögerungen im Bau der Netze führen wird. Darüber hinaus sor- gen die mit der Förderung verbundenen Auflagen und Anforderungen für lange Projektlaufzeiten. NET: Vor welchen Herausforderungen stehen derzeit aus Ihrer Sicht die Netz- betreiber in Deutschland? K. Diedrichsen: Neben der Herausfor- derung, gutes Personal und gute Dienst- leister zu finden und diese langfristig an sich zu binden, stehen alle Netzbetreiber – ganz egal ob sie eigenwirtschaftlich, in- vestorenfinanziert oder gefördert agieren – vor der Aufgabe, ihre Netze auszulasten und Kunden zu gewinnen. Zudembuhlen dieNetzbetreiber aktuell schon um die kleineren und mitt- leren Kommunen, um dort auszubauen. Ich hoffe, dass ein Parallelausbau oder ein Überbau hier vermieden werden kann. Aber all die Netze, die derzeit entstehen, müssen auchmorgen noch betrieben wer- den, sie müssen gewartet und sie müssen nachverdichtet werden. Auch hierfür gilt es, die richtigen Strategien und Partner zu finden und langfristig zu binden. NET: Große Erwartungen werden in das Open-Access-Betriebsmodell gesetzt.Wie kann es den Netzbetreibern helfen, die Herausforderungen beim Breitbandaus- bau zu meistern? K. Diedrichsen: Open Access kann und wird nicht alle Herausforderungen beim Breitbandausbau meistern. Aber Open Access eignet sich hervorragend dazu, die Netzauslastung und gleich- zeitig die Umsätze zu erhöhen. Mit Open Access kann der Ausbau partner- schaftlich erfolgen und ein eventueller Überbau vermieden werden. Es gibt zudem bereits mehrere Netzbetreiber, die keine eigenen Endkunden anbinden, sondern „nur“ Layer-2-Bitstrom-Access (L2-BSA) für andere Netzbetreiber zur Verfügung stellen. Mit Open Access ist einMarkteintritt in den Breitbandmarkt möglich, ohne in die Infrastruktur zu investieren. So ließen sich sehr einfach virtuelle Netzbetreiber generieren, die von ihremMarkennamen leben, wie es beispielweise imMobilfunk schon lange praktiziert wird. NET: Nun hängen ja die bestenTrauben bekanntlich sehr hoch, auch beimAusbau der Glasfasernetze.Welche Unterstützung bietet Ihr Unternehmen Netzbetreibern und Kommunen, damit diese vor der schieren Komplexität ihrer Glasfaser- projekte nicht kapitulieren? K. Diedrichsen: Die OpenXS ist ein etablierter und erfahrener Dienstleister für komplexe Dienstleistungen rund um den Betrieb und die Instandhaltung von Glasfasernetzen. Gemeinsam mit den weiteren Unternehmen innerhalb der Herausforderungen im Open-Access-Geschäftsmodell Mit der von OpenXS selbst entwickelten OABM-Plattform (Open Access Business Manager) können Netzbetreiber ihre Prozesse ohne großen Aufwand Open-Access-fähig machen (Bild: OpenXS)

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