NET 09/2022

37 www.net-im-web.de 9/22 Gewusst wie Wer jeden Monat einige Commitments abschließt, kann auch jeden Monat deren Umfang nach oben oder nach unten anpas- sen. Und wer die Laufzeiten der Commit- ments im Blick hat, kann nahtlos weitere Vereinbarungen mit den günstigsten Preis- modellen anschließen. So sollten Tools für das Cloud- Commitment-Management zum einen in der Lage sein, anbieterübergreifend die aktuell laufendenDiscount-Vereinbarungen imUnternehmen abzubilden undVergleiche für Anschlussverträge zu unterstützen. Zum anderen sind automatisierte, rechtzeitige Benachrichtigungen an die Verantwortli- chen wichtig, bevor Cloud-Commitments auslaufen (Bild 1). Rightsizing Es gibt eine Reihe vonTools, die mehr oder weniger gute Vorschläge zur Dimensionie- rung von Cloud-Instanzen liefern, so dass sie für die tatsächliche Nutzung die richtige Größe haben. Das Problem: Jemand muss das auch umsetzen. Praktikabel wird Rightsizing erst mit weitreichenderen Lösungen: Zuerst soll- ten automatisiert anhand der Cloud-Rech- nungsdaten die gebuchten Cloud-Services ermittelt und diese mit Monitoring-Daten kombiniert werden. Daraus wird klar, was zu groß dimensioniert oder überhaupt nicht genutzt wurde. Dann müssen Ti- ckets generiert werden – z.B. in Jira – mit Empfehlungen in den jeweiligen (Jira-) Projekten. So könnenDevOps-Teams deren Umsetzung in ihren Sprints einplanen. Wird der Status zurück synchro- nisiert, ist ersichtlich, was bereits umgesetzt wurde. Idealerweise errechnet die Rightsi- zing-Lösung daraus die erzielten Einsparun- gen und welches Potenzial noch offen ist. Elastizität Eine Besonderheit der Cloud imVergleich zum Rechenzentrum ist die Elastizität. Sie ermöglicht es, aus der Analyse des Nut- zungsverhaltens Cloud-Ressourcen knapp zu beauftragen und für Lastspitzen auf die Elastizität zu setzen (Bild 2). Dazu lohnt sich ein Austausch mit allen Beteiligten aus der Cloud-Architektur und dem Business: Wann sind hohe Spitzenlasten zu erwarten, technisch wie auch geschäftsbedingt (z.B. am Black Friday oder sonstige besondere Vorkommnisse). Statt die Cloud-Infrastruktur dauerhaft für die Maximallast auszulegen (und dafür auch jede Minute zu bezah- len), ist es besser, die Cloud-Infrastruk- tur für die Grundlast auszulegen und nur bei erwarteten Spitzen Cloud-Ressourcen aufzustocken. Hier kann es sinnvoll sein, Compute-Kapazitäten vorab zu reservieren, auch genannt „Capacity Reservation“ (nicht zu verwechselnmit demRabattmodell „Re- served Instances“ aus demvorangegangenen Abschnitt). Umgekehrt können auch nicht genutzte Instanzen (z.B. nicht-produktive Umgebungen amWochenende oder in der Nacht) abgeschaltet werden und somit bis zu der Hälfte oder mehr an Kosten eingespart werden. Bild 2: Durch die Analyse des Nutzungsverhaltens können Cloud-Ressourcen knapp beauftragt werden, um mögliche Lastspitzen über Elastizität abzudecken Bild 1: Provider-übergreifende automatisierte Empfehlungen zu geeigneten Discount-Modellen bzw. Savings-Plans unterstützen Unternehmen, ihre Commitments für Cloud-Services optimal zu gestalten

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