NET 09/2022
39 www.net-im-web.de 9/22 Gewusst wie Cloud-Ressourcen diejenigen erkennbar, die in der Nacht oder am Wochenende nicht benötigt werden. Dabei kann auch zwischen produktiven und nichtproduktiven Um- gebungen unterschieden werden (Bild 4). Aber Achtung: Nicht oder kaum genutzte Cloud-Instanzen oder Cloud- Services sollten nicht einfach automatisch abgeschaltet, sondernHinweise dazu in den passenden Jira-Projekten alsTickets angelegt werden. Nur die Cloud-Architekten und DevOps-Teams können fundierte Entschei- dungen darüber treffen, welche Cloud-Ser- vices tatsächlich überflüssig sind und welche nicht. Selbst wenn einMonitoring anzeigt, dass sie kaum genutzt sind – womöglich drohen Produktionsausfälle, wenn ohne nähere Kenntnis der Zusammenhänge und der Architektur einzelne Cloud-Instanzen bzw. Services nicht verfügbar sind. Workload-Management Die Kosten für virtuelleMaschinen sind bei einzelnen Providern sehr unterschiedlich. Auch die Bezeichnung der Workloads in der Cloud, die Angebote und Konfigura- tionen der Cloud-Provider variieren deut- lich. Dies macht es schwierig, Angebote zu vergleichen. Doch der Preis für Workloads ist nicht der einzige Grund, sich für einen Provider zu entscheiden. Durch vorgefer- tigte Cloud-Services versuchen Cloud-Pro- vider, Kunden an ihre Cloud-Plattform zu binden. Und tatsächlich ist deren Nutzung attraktiv, da sich der Provider umWartung und Aktualisierung kümmert. Als Entscheidungshilfe können Tools anzeigen, welche Cloud-Instanzen am ehesten zur Abdeckung eines bestimmten Workloads in Frage kommen. Meistens gibt es zwischen 40 und 50 ähnlich ge- artete Konfigurationen, die prinzipiell geeignet sein könnten. Wenn das Tool die Konfigurationen noch bestehender On-Premises-Server kennt, kann darüber hinaus auch ermittelt werden, durch wel- che Cloud-Instanzen sie ersetzt werden könnten. Dies ermöglicht Vergleiche, wel- che Cloud-Angebote am besten geeignet sind – auch, aber nicht nur bezüglich des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Transparenz schafft Verantwortung Wichtig ist: Neben allen Cloud-Kosten- Optimierungen braucht es einen verant- wortungsvollen Umgang mit Ressourcen in der Cloud. Im ersten Schritt wird das dafür nötige Verantwortungsbewusstsein durch Kostentransparenz und verursacher- gerechte Zuordnung geschaffen. DieTeams müssen verstehen, welche Kosten sie durch ihre Art der Cloud-Nutzung verursachen und was die Kernkostentreiber sind. Im zweiten Schritt kann man die Kosten nicht nur aufzeigen, sondern auch über eine interne Kostenverrechnung den Teams in Rechnung stellen. Wenn eine kosteneffektive Nut- zung der Cloud mit zu den Zielen zählt, werden die Cloud-Kosten nicht mehr un- gebremst steigen, sondern es wird dort in Cloud-Services investiert, wo der Business- Nutzen die Ausgaben rechtfertigt. Fazit Die Erfolgsbewertung von Cloud-First- Strategien ist erheblich von den Public- Cloud-Kosten beeinflusst. Sie immer besser zu verstehen und das Cloud-Financial-Ma- nagement mehr und mehr direkt auch in den DevOps-Teams zu verankern, ist ein wichtiger Prozess. Denn ihre Expertise ist entscheidend, um mit Cloud-Infrastruk- turen nicht nur ein zuverlässiges, sondern auch wirtschaftlich tragfähiges Modell für das operative Geschäft zu schaffen. www.apptio.com/de/ Bild 4: Aus dem Vergleich von Rechnungsdaten mit Moni- toring-Daten weisen Apptio-Tools potenziell überflüssige Cloud-Ausgaben aus. Dies hilft Cloud-Architekten, abschalt- bare Services zu identifizieren (Bilder: Apptio)
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