NET 09/2022

45 www.net-im-web.de 9/22 NE T ZB E TRE I B ER UND - D I ENS T E Brigitte Kasper Regelmäßig im Homeoffice arbei- ten, dazu mehr und mehr ver- netzte Hardware in den eigenen vier Wänden und die neuesten Streaming-Angebote immer auf Abruf: Kein Wunder, dass das heutige Internet-Nutzungsverhalten entsprechend leistungsfähige An- schlüsse einfordert. Stabilität schlägt Speed Deloitte Broadband Consumer Survey 2022: Der Run auf Highspeed blieb aus Für die zweite Ausgabe seines Broadband Con- sumer Survey befragte das Beratungsunternehmen Deloitte 2.000 Verbraucher und Verbraucherinnen in Deutschland danach, was sie in puncto Breitbandanschluss bewegt. Dabei stellte sich erneut heraus, dass sie der Zuverlässig- keit des Breitbandanschlusses nach wie vor oberste Priorität einräumen. Zuverlässigkeit ist Trumpf Der Trend aus dem Vorjahr setzt sich fort: Ein stabiles Netz hat für die Survey-Teil- nehmr Vorrang, 94 %wollen eine zuverläs- sige Internetverbindung in ihrenHaushalten nicht missen. Würde ein neuer Internetan- schluss bei den Befragten Einzug halten, steht Stabilität mit Abstand an erster Stelle der Prioritätenliste (82%), gefolgt von Preis- günstigkeit (63%) und einer guten Inhouse- Vernetzung (62 %). Hohe Download- (49 %) bzw. Upload-Geschwindigkeiten (37%) folgen erst mit einigem Abstand. Umgekehrt zeigt sich bei den wahrgenommenen Problemen rund um den eigenen Anschluss ein ähnliches Bild: Auch hier steht der Wunsch nach mehr Stabilität (24 %) auf Platz 1 der größten Ärgernisse. Noch immer treten bei knapp 30 % der Befragten mindestens einmal im Monat Verbindungsprobleme auf – keine Verbesserung im Vergleich zur Vorjahres- studie. Nicht ausreichende Download- und Upload-Raten stehen hingegen nicht mehr im Brennpunkt: Nur 12 % bemängeln zu langsame Download-Geschwindigkeiten, 7 % geht der Upload nicht schnell genug. Zum Vergleich: Vor einem Jahr lagen die Nennungen noch bei 17 bzw. 9 %. „Wer auf Anbieterseite ausschließ- lich auf Schnelligkeit setzt und den Faktor Zuverlässigkeit nachrangig behandelt, agiert an den aktuell noch vorherrschenden Be- dürfnissen der Kunden an einen Breitband- anschluss ein Stück weit vorbei“, so Dieter Trimmel, Partner StrategyTMTbei Deloitte. „Für Netzbetreiber lohnt es sich, den Aspekt Zuverlässigkeit nicht nur verstärkt in den Fokus der Vermarktung zu stellen, sondern aktiv aufzunehmen – etwa mit umfangrei- chen und garantierten Serviceversprechen.“ Kein Sturm auf hohe Bandbreiten Dass Highspeed-Surfen ist für die meisten Befragten trotz des spürbar höheren Aus- bautempos von Glasfaseranschlüssen noch Die Ergebnisse des Survey belegen, dass Sorgen vor tem- porären Internetausfällen, Mühen bei der Neuinstallation oder eine befürchtete Störung des Heimnetzes verbreitete Hemmnisse bleiben (Foto: Joshua Woroniecki, pixabay) Brigitte Kasper ist Chefredakteurin der NET

RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2Mzk=