NET 09/2022
46 www.net-im-web.de 9/22 immer keinMust-have, belegt das Spektrum der aktuell in Deutschland abonnierten Bandbreiten: 27 % sind weiterhin mit Geschwindigkeiten bis 50 Mbit/s unter- wegs. Zwar beziehen mittlerweile 41 % einen Internetanschluss mit Bandbreiten von über 100 Mbit/s – immerhin 7 % mehr als im Vorjahr. Ein Anziehen der Highspeed-Abonnements analog zumTa- tendrang auf Anbieterseite lässt aber noch immer auf sich warten. Gerade einmal 11% beziehen Bandbreiten jenseits der Marke von 500 Mbit/s. Gleichzeitig würden sich nur 27% für ebendiese Geschwindigkeiten entscheiden, wenn sie die freie Wahl hät- ten. Bandbreiten bis 100 Mbit/s erachtet ein Drittel als ausreichend, selbst wenn schnellere Netze verfügbar sind. Zufriedenheit mit bisherigem An- schluss Ein Hauptgrund für die geringe Wechsel- bereitschaft ist die Zufriedenheit der Nutzer mit ihrem derzeitigen Anschluss.Wie auch in der Vorjahresstudie sind durchschnitt- lich mehr als 70 % mit ihrem aktuellen Anbieter zufrieden – trotz durchaus auf- tretender Probleme. Separiert man nach den verschiedenen Techniken am Markt, lassen sich aber auch leichte Abweichungen beim Grad der Zufriedenheit ablesen: In der Gunst ganz vorn steht der Glasfaser- anschluss mit 73 % an zufriedenen Kun- den, noch vor der DSL-Leitung (72 %). Ganze 70% sind zudemmit ihremZugang per Fixed Wireless Access (FWA) – auch Funk-DSL genannt – zufrieden. Unter den FWA-Usern vergeben 30 % die Bestnote „sehr zufrieden“, bei DSL-Kunden liegt der Anteil der Top-Bewerter sogar leicht dahinter. Dienste mit Datenübertragung perTV-Kabel (Docsis) schneiden mit 65% Zufriedenheit weniger positiv ab; „sehr zufrieden“ sind sogar nur 18 % der be- fragten TV-Kabel-Nutzer. „Neben der allgemeinen Zufrie- denheit halten auch mögliche Ärgernisse beim Wechselprozess viele Nutzer davon ab, auf alternative Anschlüsse umzustei- gen“, ergänzt Dr. Philipp Geiger, Director Strategy TMT bei Deloitte. „Die Ergeb- nisse des Survey belegen, dass Sorgen vor temporären Internetausfällen, Mühen bei der Neuinstallation oder eine befürchtete Störung des Heimnetzes verbreiteteHemm- nisse bleiben. Hier gilt es für Anbieter, die Wechselhürden so niedrig wie möglich zu halten – denkbar sind speziell eingerichtete Wechselservices oder das Einräumen einer zeitlich begrenzten Nutzung von alter und neuer Infrastruktur.“ Große Offenheit für FWA-Angebote Der hohe Anteil an Zufriedenen unter den FWA-Usern lässt aufhorchen – und kann unter anderem dank desWegfalls von Bauarbeiten für Anbieter ebenfalls einTeil der Lösung gegenWechselmüdigkeit sein. Denn mit zunehmender Zufriedenheit der Nutzer steigt auch das allgemeine Interesse am drahtlosen Anschluss auf Mobilfunk- basis: 42 % der Befragten wären bereit, ihre Breitbandleitung durch eine mobile Internetverbindung zu ersetzen, sofern Ge- schwindigkeit und Qualität nicht darunter leiden. Skeptisch sind nur noch 20 % der Teilnehmer – ein Rückgang um 6 % im Vergleich zur Vorjahresstudie. 38 % der Befragten stehen der Technik noch neutral gegenüber oder sind nicht ausreichend informiert. Der Ansturm auf hohe Bandbreiten blieb bisher aus. Kaum mehr als ein Viertel der Befragten wünscht sich Geschwindigkeiten über 500 Mbit/s. Ein Drittel erachtet gar Bandbreiten bis 100 Mbit/s als ausreichend Zwar sind die abonnierten Geschwindigkeiten gegenüber 2021 leicht gestiegen, allerdings hat sich die Migration in schnellere Netze in den letzten Monaten keineswegs rasant beschleunigt (Bilder: Deloitte) Stabilität schlägt Speed
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2Mzk=