NET 09/2022
8 www.net-im-web.de Trends & Fakten 9/22 Open-Source-Projekt gegen Cyberangriffe Ein Zusammenschluss aus führenden Vertretern der Cybersicher- heits- undTechnologiebranche hat das OpenCybersecurity Schema Framework (OCSF) angekündigt, um Datensilos aufzubrechen, die Sicherheitsteams behindern. Es soll Unternehmen helfen, Cyberangriffe schneller und effektiver zu erkennen, zu untersuchen und zu stoppen. Das Open-Source-Projekt wurde von AWS und Splunk konzipiert und initiiert und baut auf der ICD-Schema-Arbeit von Symantec, einer Abteilung von Broadcom, auf. Das OCSF umfasst Beiträge von 15 weiteren Gründungsmitgliedern, darunter Cloudflare, Crowdstrike, DTEX, IBM Security, Ironnet, Jupiterone, Okta, Palo Alto Networks, Rapid7, Salesforce, Securonix, Sumo Logic, Tanium, Trend Micro und Zscaler. Das Aufspüren und Verhindern von Cyberangriffen hängt von der Koordination aller Cybersecurity-Tools ab. Doch leider erfordert die Normalisierung von Daten aus verschiedenen Quellen einen erheblichen Zeit- und Ressourcenaufwand. Die OCSF verfolgt das Ziel, eine vereinfachte und herstellerunabhängige Taxonomie bereitzustellen, die allen Sicherheitsteams eine bessere und schnellere Datenaufnahme und -analyse ermöglicht, ohne die zeitaufwendigen Normalisierungen im Vorfeld durchführen zu müssen. Ab jetzt sind alle Mitglieder der Cybersicherheits-Community eingeladen, das OCSF zu nutzen und dazu beizutragen. https://github.com/ocsf/ Zertifizierung einer O-RAN-Funkeinheit Das Auray O-RAN Testing and Integration Centre (OTIC) und Security Lab hat die erste erfolgreiche Zertifizierung einer O-RAN-Funkeinheit (O-RU) gemäß den von der O-RANAlliance festgelegten Prozessen und Verfahren durchgeführt. Gegenstand der Zertifizierung waren die 5G NR Radio Units (O-RU) der RPQN-Serie von Foxconn, die vollständig mit den Standards der O-RAN Alliance konform sind. Die Foxconn 4T/4R Small Cell Radios decken die 5G-NR-Bänder n79, n78, n77 und n48 ab. Sie sind kompakt, leicht, einfach zu installieren und bieten eine optimale Abdeckung für Innenraumanwendungen. Das Design hat umfassende 3GPP- und O-RAN-Konformitätstests erfolgreich abgeschlossen und ist in den meisten Regionen auch für CE, FCC undTelec sowie für NCC inTaiwan zertifiziert. Die O-RU-Verifizierung folgte der von derWG4 definierten Spezifika- tion für den O-RAN-Fronthaul-Konformitätstest einschließlich der Steuer-, Benutzer- und Synchronisations- (CUS-Ebene) sowie der Managementebene (M-Ebene). Ziel von WG4 ist es, offene Fronthaul-Schnittstellen zu schaffen, die die Interopera- bilität zwischen Distributed Units (DU) und Radio Units (RU) verschiedener Hersteller unterstützen. Um ein unabhängiges Peer-Review-Verfahren einzubinden, hat das Auray OTIC und Security 1/2 Lab die Zulassung nach TAF ISO/IEC 17025 für O-RAN-Testergebnisse erworben und befolgt den Standard ISO/ IEC 17065. Für die Zertifizierung nutzte das Auray OTIC und Security Lab eine kombinierte Testumgebung mit dem Viavi TM500 O-RU Tester und dem R&S SMW200A Vektorsig- nalgenerator, dem R&S FSW Signal- und Spektrumanalysator sowie der R&S VSE Vector Signal Explorer Software von Rohde & Schwarz. Der O-RU Test Manager von Viavi als zentraler Steuerpunkt sorgte dabei für ein nahtloses Benutzererlebnis. Beide Unternehmen haben ihr Know-how zusammengeführt, um diese integrierte Lösung für Konformitätstests von O-RUs anbieten zu können. 5G für Industrieunternehmen relevant Seit drei Jahren steht 5G in Deutschland zur Verfügung und die deutsche Industrie schreibt dem Funkstandard eine hohe Bedeutung zu: Für 85%der produzierenden Unternehmen ist die Verfügbarkeit von 5G wichtig, für 52 % sehr wichtig und 33 % eher wichtig. Dies zeigt eine repräsentative Befragung im Auftrag des Bitkom unter mehr als 500 Industrieunternehmen ab hundert Beschäftigten in Deutschland. 29 % der Unternehmen setzen 5G in der Produktion be- reits ein (2021: 8 %) und 42 % planen den Einsatz oder diskutieren darüber. In Zukunft möchten die Unternehmen 5G noch intensiver nutzen. So will ein Fünftel (21 %) im Jahr 2025 ausschließlich auf 5G als Funkstandard setzen (aktuell haben 5 % ausschließlich 5G im Einsatz), 10 % nutzen 5G überwiegend und 13 % teilweise oder nur sehr geringfügig. Dem entsprechend steigen die Investitionen in 5G. Die Unternehmen, die 5G einsetzen, dies planen oder diskutieren, schätzen, dass sie im Jahr 2022 durchschnittlich mehr als 610.000 € in den Funkstandard investieren (2021: rund 560.000 €). www.bitkom.org Kombinierte Testumgebung von Rohde & Schwarz und Viavi (Bild: R+S)
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