NET 9 2023
15 9/23 Optimierung der Telekommunikationsnetze enges Zusammenspiel mit den jeweiligen Telekommunikationsanbietern und Internet Service Providern ist zielführend, um eine widerstandsfähige robuste Netzinfrastruktur zu planen und zu implementieren. Wenn zwei Routen auf dem jeweiligenTrassenver- lauf zu einem gemeinsamen Punkt führen, wird dieser zum neuralgischen Punkt für ein Störungsrisiko mit Netzausfall und die bis dorthin gegebene Redundanz nivelliert sich. Die Konnektivität gilt es regelmäßigen Stress- Tests zu unterziehen, damit eine möglichst hohe Garantie für Ausfallsicherheit besteht. Das Management von Unternehmen sollte Resilienz mit hoher Priorität behandeln. In der heutigen Zeit ist der Verlust von Inter- net, wenn temporär kein Internetzugang besteht, vergleichbar mit der Dimension eines Stromausfalls. Der Anspruch an Resilienz, eine Form der Belastbarkeit und Sicherheit, als auch dieUmsetzung in konkreteMaßnahmen, beschäftigt die Wirtschaft und die Infra- strukturanbieter und -betreiber insbesondere der Telekommunikationsnetze und der Re- chenzentren im Kontext KRITIS (Kritische Infrastrukturen). Resilienz der TK-Netze Telekommunikationsnetze gehören zu den KRITIS-Kategorien und somit sind deren Bertreiber auch in der Pflicht, infrastruktur- seitig für Resilienz vorzusorgen. Anbieter von kritischen Infrastrukturen unterliegen, gesetzlich vorgegeben, regelmäßigen Audits. Folgende Bereiche, die mit Versorgungsauf- gaben einhergehen, gehören ebenso dazu: Energie- und Trinkwasserversorgung, das heißt Stadtwerke und Energieversorger in den Regionen, Logistik, Verkehrswesen und auch die Finanzwirtschaft, wie Banken. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informations- technik (BSI) hat die nachfolgende Definition für KRITIS publiziert: „Kritische Infrastrukturen (KRITIS) sind Organisationen und Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemein- wesen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkendeVersorgungsengpässe, erheb- liche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten würden.“ Kritische Infrastrukturen versorgen die Gesellschaft mit lebensnotwendigen Gü- tern und Dienstleistungen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz undKatastrophenhilfe (BBK) definierte die relevanten kritischen Bereiche. Die Erhaltung wichtiger gesell- schaftlicher Funktionen und Einrichtungen ist das oberste Ziel im Störfall. Das betrifft insbesondereTelekommunikationsnetze, um bei einem Störfall Ausfallzeiten so gering wie möglich zu halten. Netzstrukturen müssen präventiv so angepasst werden, dass noch höhere Ausfallsicherheit für Anwendungen und den Datentransport sichergestellt wird. Hohe Investitionen in den Netzausbau für Redundanzoptimierung stehen an. Das Inter- net ist eine extrem kritische Infrastruktur. Redundanz ist Vorsorge Für Kommunikationsnetze bedeutet Red- undanz, dass physische Verbindungen über mindestens zwei oder mehr voneinander unabhängige Glasfaserleitungen gleichzeitig geschaltet werden. Fällt eine Verbindung aus, kann der IP-Verkehr instantan über die zweite bzw. eine der anderen Leitungen geroutet werden. Nur so kommt es zu keinem Ausfall. Unter- nehmen kommen nicht mehr ohne Redun- danz in der Struktur ihrer Unternehmens- netze aus, wenn die Kommunikation und der Datentransport eine resiliente Basis haben sollen. Große Unternehmen müssen jeden ihrer Standorte geodivers an das Netz, das ein Unternehmen nutzt, anschließen. Oft- mals werden mehrere Provider einbezogen. Unternehmen präferieren es teilweise, eine redundante Verbindung – auch wenn es über das GasLINE-Netz geografisch mit einer anderen Trasse darstellbar wäre – eines an- deren Anbieters dazu zunehmen. Das erhöht nicht wirklich die Sicherheit im Sinne von annähernd 100 % Verfügbarkeit der Daten und Anwendungen. Es geht darum, dass der Trassenverlauf weit genug entfernt ist, wenn durch einen Bagger oder andere Ursachen, eine Glasfaserleitung Schaden nimmt. Es ist eher einKopf-Thema der Entscheider, das zwei getrennte Glasfaserverbindungen, auch noch von zwei verschiedenen Anbietern angemietet, die Sicherheit noch mehr erhöhen würden. Telekommunikationsunternehmen, Stadtwerke, Gemeinden und andere Unter- Um sich resilient und sicher mit dem Internet zu verbinden, sollten sich Unternehmen zukunftsorientiert georedundant an den DE-CIX anzuschließen (Foto: DE-CIX)
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