NET 9 2023

16 www.net-im-web.de 9/23 Optimierung der Telekommunikationsnetze nehmen, die Glasfaserkapazitäten bei Gas- LINE anmieten, bietet sich die Möglichkeit, Standorte ihrer Kunden zweifach oder auch mehrfach anzubinden, um Netzausfälle zu vermeiden, so auf einem Kabel eine Störung entsteht. Das ist sehr selten der Fall, dennoch gilt es Risikominimierung durch die adäquate Netzinfrastruktur zu betreiben. „Redundancy is key“, ist für GasLINE die Fortsetzung von Dr. Thomas Kings Aussage „Latency is the new currency“, insbesondere im Kontext der KRITIS Betrachtung. Die Netzerweiterungen dienen der Verfügbarkeit des GasLINE-Back- bones. Redundancy is key Rechenzentren und deren dezentrale Ver- teilung, das heißt mit vielen Edge Rechen- zentren, die geringe Distanz zum Nutzer ermöglichen, tragen durch die Quantität zur Resilienz der physischen digitalen Infrastruk- turen bei. Redundante und auch multiple Glasfaseranbindungen und Versorgungsein- heiten sind schon länger typische Merkmale der kommerziellen Rechenzentrumsbetreiber. Konnektivität gehört ohne Einschränkung zum Einsatz von Cloud-Lösungen, die Kun- den der Rechenzentrumsbetreiber und der Cloud-Anbieter nutzen. Je nach Relevanz der Anwendungen und Daten, die in einer Cloud gespeichert sind, ist das unternehmens- kritisch, und ein Ausfall kann wirtschaftliche Folgen haben. Um sich resilient mit dem Internet zu verbinden, ist es ratsam, sich georedun- dant an einen Internetknoten anzuschließen. Dafür bieten sich rechenzentrumsneutrale Internetknoten wie der DE-CIX in Frank- furt/Main oder dezentrale DE-CIX-Stand- orte an. Beispielsweise kann man sich von zwei verschiedenen Rechenzentren an einem Standort (z. B. Frankfurt/M.) oder auch an verschiedenen Standorten (München, Leipzig, Hamburg, Düsseldorf etc.) mit der Inter- connection-Plattform verbinden. Leitungen von dem Unternehmensnetz bis zum jewei- ligen Rechenzentrum müssen konsequent redundant ausgelegt sein, um Resilienz zu gewährleisten. Redundanz ist unabdingbar, umdie Verfügbarkeit des Internets zu sichern. Eine redundante Anbindung fragen bisher vorwiegend Rechenzentrumsbetreiber bei GasLINE an. Das wird sich voraussicht- lich im Sinne von Resilienz-Bestrebungen ändern, da es auch für Carrier, Stadtwerke und Kommunen eine Aufgabe als Betreiber von KRITIS-Infrastruktur ist, die Anbindung redundant vorzusehen. Netzbetrieb und Maintenance IT-Systemhäuser, Banken und Stadtwerke sind auch in der Verantwortung, sich um die Zuverlässigkeit der Netzinfrastruktur durch Back-up Rechenzentren und solide Netze zu kümmern. Dabei ist zu beachten, dass verschiedene alternative Netzverbindungen auf der oberen Ebene existieren, wobei über die Glasfasern bedarfskonform Ethernet- Bandbreiten für Unternehmen und andere Nutzer geschaltet werden. Bei Störungen können die Telekommunikationsanbieter und Netzbetreiber den IP-Traffic (Internet Protocol) für Daten und Telefonie über andere Netzverbindungen umrouten. Die Systeme müssen im Netzbetrieb als Aktiv/ Aktiv-Modus laufen, wobei die Leitungen jeweils nur zu einemTeil ausgelastet werden. Der Datenverkehr wird bei einemZwischen- fall komplett über die zweite oder mehrere Leitungen transportiert. Eine Überkapazität als Back-up auf jeder beleuchteten Faser, ge- hört als Sicherheitsmaßnahme dazu. Betrifft die Störung die untere physikalische Ebene, das Glasfaserkabel selbst, dann hilft nur eine Wiederinstandsetzung. Auch hier kommt es vor, dass Überbrückungslösungen, bspw. mit einem Ersatzkabel, eingesetzt werden, bis das ursprüngliche Kabel wieder repariert ist. Ziel der Carrier und Infrastrukturanbieter ist, die Ausfallzeiten so gering wie möglich zu halten. Im Störungsfall müssen Techniker – egal wo der Schaden entstand – schnell vor Ort sein und das Glasfaserkabel reparieren. Der Breitbandausbau muss zum Schutz von KRITIS beschleunigt werden, denn nur mehr Infrastruktur – und diese auch mit Ringschlüssen und Georedundanz (2+n) in den Netztrassen – erhöht die Si- cherheit in einem Störungsfall. Glasfaser verbindet zudem kritische Infrastrukturen. Für Kunden baut GasLINE beimNetzausbau individuelle Ringschlüsse, wenn diese einen sehr hohen Anspruch an Zuverlässigkeit des eigenen Netzes haben. Die Glasfaserkapazi- täten werden in der Regel langfristig über Jahre an die Kunden vermietet. Das gilt auch für Leerrohr-Infrastruktur. DieGlasfasernwerden grundsätzlich mindestens in einem Meter Tiefe außerhalb geschlossener Ortschaften verlegt. Das ist ein Schutzfaktor in Bezug auf Störung und Ausfall einer Leitung. Fasern, die nah an der Erdoberfläche verlegt sind, können einfacher durch Baumaßnahmen und andere Arbeiten beschädigt werden. Telekommunikationsgesellschaften sind eindeutig unter KRITIS einzuordnen. Es geht bei den Glasfaser- und Mobilfunk- netzen um digitale Daseinsvorsorge. Mit der fortschreitenden Digitalisierung haben die Telekommunikationsunternehmen und Infrastrukturanbieter vonGlasfasernetzen und Internetknoten eine gesellschaftlich relevante Rolle bei dem Bestreben um Resilienz der Infrastrukturen inne. Wolfram Rinner Der Breitbandausbau muss zum Schutz von KRITIS beschleunigt werden. Denn nur mehr Infrastruktur mit Ringschlüssen und Georedundanz (2+n) in den Netztrassen erhöht die Sicherheit im Störungsfall

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