NET 9 2023

24 www.net-im-web.de 9/23 Rechenzentren optimal und umweltfreundlich verbinden Potential – GWP) um bis zu 25 % im Vergleich zur bisherigen strukturierten Verkabelung mit geringerer Dichte, wie eine von Corning durchgeführte Lebens- zyklusanalyse (Life Cycle Assessment – LCA) zeigt. Nachhaltige Lösung Das hochfaserige Kabel verwendet die SMF-28-Ultra-Faser vonCorning für eine optimale Leistung in Rechenzentrums- Interconnect-Anwendungen. Die opti- schen Eigenschaften sind mit der ITU- G.657.A1-Spezifikation kompatibel, was zu einer verbesserten Makrobiege- und Temperaturwechseldämpfungsleistung führt – Eigenschaften, die bei Kabelan- wendungen mit hoher Faserdichte von entscheidender Bedeutung sind. Diese verbesserten Eigenschaften sind besonders wichtig, wenn Fasern mit reduzierter Acrylatbeschichtung (weniger als 210 µm Durchmesser) verwendet werden, umden Gesamtdurchmesser des Kabels zu ver- ringern und die Faserdichte zu erhöhen. Corning hat das LCA für einige Produkte durchgeführt und relevante Faktoren von der Rohstoffgewinnung bis zum Ende der Lebensdauer einbezo- gen. Insbesondere wurde diese werkseitig konfektionierte Lösung mit hoher Faser- dichte, die in Switch-to-Switch-Anwen- dungen verwendet wird, berücksichtigt. Ziel war es, das gesamte GWP (gemessen in CO2-Emissionen) zu bestimmen, öko- logische Hotspots zu identifizieren und Empfehlungen für weitere Reduzierungen des Kohlenstoffs zu geben. Die Studie kann in drei Stufen unterteilt werden: Glasfaser, Kabel (einschließlich Glasfaser) und werkseitig konfektionierte Lösung (einschließlich Glasfaser und Kabel). Für die Analyse der Glasfasern wurde das gesamte GWP auf 2,30 kg CO2 pro km Faser geschätzt, wobei der Strommit einem Anteil von 70 bis 80 % maßgeblich beitragend ist – ein weiteres Argument für den Einsatz von erneuer­ barem Strom und die Entwicklung ener- gieeffizienterer Produkte. Die Ergebnisse der LCA-Studie von Corning zeigen, dass die Rohstoffe zwischen 15 und 20 % des gesamten GWP von Glasfasern aus- machen, wobei 50 % dieser Auswirkung dem Siliziumdioxid-Glasvorprodukt zu- zuschreiben sind, das im chemischenGas- phasenabscheidungsprozess verwendet wird, und 40%der Acrylatbeschichtung. Im Allgemeinen wird für eine optische Faser mit kleineremBeschichtungsdurch- messer weniger Beschichtungsmaterial benötigt, was zu einemniedrigeren GWP der Faser führt. Da die Gesamtlänge der in den Legacy-Lösungen mit 144 Fasern und den neuen RocketRibbon-Kabeln mit hoher Faserdichte verwendetenGlasfasern nahezu identisch ist, ist auch der Beitrag der Glasfasern zumGWP nahezu gleich. Das RocketRibbon-Kabel mit 2.880 Fasern, das in der werkseitig kon- fektionierten Lösungmit hoher Faserdich- te verwendet wurde, wurde im LCA mit einem144-faserigenKabel verglichen, das in der alten strukturierten Verkabelungs- lösung verwendet wurde. Obwohl das Kabel mit 2.880 Fasern ein viel höheres Treibhauspotenzial pro Kilometer auf- weist als ein Kabel mit 144 Fasern, führt die höhere Faserdichte (3,06 Fasern/mm2 im Vergleich zu 1,17 Fasern/mm2 bei den Kabeln mit 2.880 bzw. 144 Fasern) und die daraus resultierende effizientere Nutzung von Rohstoffen und Energie bei der Kabelherstellung zu einem um 30 bis 40 %niedrigerenTreibhauspotenzial, wenn man die gleiche Anzahl von Fasern zugrunde legt. Nach der Berechnung des GWP der Glasfaser, wurde die Auswirkung der Gesamtlösung auf dasTreibhauspotenzial bewertet. Den Ergebnissen zufolge redu- ziert die neuartige werkseitig konfektio- nierte Lösung mit hoher Faserdichte das GWP um25% imVergleich zu Cornings herkömmlicher Lösung, die eine struktu- rierte Verkabelung verwendet (Bild). 90 bis 99 %des gesamten geschätzten GWP stammen aus der Herstellung und den vorgelagertenMaterialien. Dieser Beitrag wird durch den Stromverbrauch bei der Faserherstellung und die Kabelrohstoffe bestimmt. Weitere Vorteile dieser Design- änderungen sind in den Bereichen Ver- teilung und End of Life (EoL) zu sehen, da weniger Material transportiert und entsorgt werden muss. Eine weitere Ab- fallreduzierung ergibt sich aus der Verrin- gerung des Kabelaufbaus in der Fertigung und der Konsolidierung der Kabel auf eine wieder verwendbare Stahltrommel. Nach unternehmensinternen Berechnungen reduziert die werkseitig konfektionierte Lösung das GWP um 25 % im Vergleich zu Cornings herkömmlicher Lösung, die eine strukturierte Verkabelung verwendet (Bilder: Corning)

RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2Mzk=