NET 9 2023
28 www.net-im-web.de 9/23 GL AS FAS ERNE T ZE Jule Zimmermann Wenn Deutschland seine Digitali- sierungsziele erreichen will, muss der Glasfaserausbau beschleunigt werden. Damit das gelingt, sind verschiedene Verlegemethoden nötig. Denn nicht immer ist der klassische Tiefbau die beste Möglichkeit, Städte und ganze Regionen fit für die Zukunft zu machen. Je nach Anwendungsfall können sowohl die rein oberirdi- sche (Aerial) Glasfaserverlegung als auch eine Hybridverkabelung die passende Option sein. Flexible Verlegung beschleunigt Glasfaserausbau Oberirdische Verkabelung als Alternative zum klassischen Tiefbau Jule Zimmermann ist Produktmanagerin bei der LWL-Sachsenkabel GmbH Der Ausbau digitaler Infrastrukturen hat in Deutschland eine hohe Priorität. Nach Plänen der Bundesregierung soll bis 2030 eine flächendeckende Versor- gungmit Glasfaseranschlüssen sichergestellt sein. Doch um dieses Ziel zu erreichen, müssen nochMillionenHaushalte erschlos- sen werden. Hierfür wird oft und gerne auf den Tiefbau zurückgegriffen. Je nach Situation und örtlichen Gegebenheiten bietet sich jedoch auch eine oberirdische Glasfaseranbindung an. Gleichwohl existie- ren gegenüber dieser Verlegemethode noch einige Vorbehalte – doch diese erweisen sich bei sachgemäßem Einsatz als völlig unbegründet. Je nach Anwendungsfall kann die Aerial-Verkabelung denGlasfaserausbau sogar deutlich beschleunigen. Klassischer Tiefbau Obwohl der Tiefbau mit vergleichsweise aufwendigen und langwierigen Genehmi- gungsverfahren verbunden ist, gilt er heute als die Standardlösung beim Glasfaser- ausbau. Hauptgrund dafür ist, dass diese Verlegemethode als besonders robust, sicher und zuverlässig gilt. So sind bei einemunter- irdisch verlegtenTelekommunikationsnetz die empfindlichen Glasfaserkabel etwa vor Umwelteinflüssen wie Stürmen und Tem- peraturschwankungen sowie Vandalismus geschützt. Doch hat die Installation der Kabel im Erdreich auch ihren sprichwört- lichen Preis: Der klassische Tiefbau ist ver- gleichsweise kostspielig, was vor allem an den hierfür notwendigen umfangreichen Erdarbeiten liegt. Mittlerweile gibt es allerdings auch verschiedene Trenching-, Fräs- und Pflugverfahren zur Installation von Leer- rohrinfrastrukturen und Glasfaserkabeln, bei denen – anders als beimherkömmlichen Bild 1: Das Luftkabel besteht aus mehreren Bündeladern sowie einem Stützelement. Die Aerial-Kabel sind leicht zu erreichen, können dadurch aber auch leichter beschädigt werden (Foto:Rosy,pixabay)
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2Mzk=