NET 9 2023
www.net-im-web.de 9 9/23 KOMMUN I K AT I ONSMANAGEMENT Handlungsbedarf Die Digitalisierung schreitet unterschiedlich voran Bernhard Reimann Gerade kündigte das Bundeswirt- schaftsministerium an, die digitale Transformation der Verwaltung mal wieder vorantreiben zu wollen. Wegweisende Projekte sind das eine, die erfolgreiche Digitali- sierung der Prozesse das andere. Der erreichte Digitalisierungsgrad kann dabei in den Unternehmen und Behörden sehr unterschiedlich sein. DieDigitalisierung schrei- tet in Unternehmen jeder Größe und Branche vor- an. Dabei gelingt einigen die Transforma- tion besser als den anderen. Das zeigen die ersten Zwischenergebnisse des Digitalisie- rungs-Checks von Personaldienstleister für IT, Engineering und Life Science Gulp. Dieser Selbstcheck gibt Unternehmen die Möglichkeit, ihren persönlichen Digitali- sierungsgrad in nur wenigenMinuten fest- zustellen. Dabei wurde insbesondere in den DisziplinenResilienz, Change-Management und Cybersecurity Verbesserungspotenzial offengelegt. Resilienz noch ausbaufähig In turbulenten Zeiten wie diesen ist eine starke Unternehmensresilienz essenziell und für dieWettbewerbsfähigkeit unabdingbar. Um diese zu erreichen – oder zu halten – ist die Entwicklung neuer digitaler Tools und/ oder neuer Geschäftsmodelle wichtig. Doch 42 % der Befragten unterhalten keine de- dizierte Projektgruppe für diese Aufgabe. Bei der Frage nach der Investitionsbereitschaft in die Neu- oder Weiterentwicklung ergab sich: Nur gut ein Drittel der Befragten in- vestiert stark (9 %) bzw. sehr stark (27 %) in diese Projekte. Der Großteil lässt nur mittelmäßig (29 %) bis wenig (22 %) bzw. kaum (13%) Geld in diese Projekte fließen. Change -Management forcieren Digitalisierungsprojekte sind stets mit Ver- änderungen hinsichtlich der Prozesse oder der Unternehmenskultur innerhalb des Betriebs verbunden. Damit dieser Wandel von der Belegschaft angenommen und mit Leben gefüllt wird, ist ein koordiniertes Change-Management unerlässlich. Den- noch haben lediglich 27 % der Umfrage- teilnehmer angegeben, dass hierfür eine gesonderte Stelle in ihrem Unternehmen vorhanden ist. Doch es reicht nicht, nur Tools einzuführen, die Mitarbeiter müssen auch geschult und dasWissenmuss dokumentiert werden. Doch gerade einmal 9 % der Be- fragten haben bereits einen durchdachten Prozess für die einfache und dezentrale Wissensvermittlung in ihrem Unterneh- men etabliert. „Changemanagement ist eng mit Wissensvermittlung verzahnt und Letzteres ist wesentlich für neue Arbeits- welten”, unterstreicht Michel Verdoold, CEO von Gulp. „So würde zum Beispiel das Onboarding durch eine leicht zugäng- licheWissensdatenbank deutlich verbessert werden. Unternehmen könnten also gleich auf mehreren Ebenen von einem professio- nellen Wissensmanagement profitieren.” Cybersecurity gut, Reaktion mäßig In Sachen Cybersecurity sahen sich die Befragten überwiegend gut (58 %) bis sehr gut (18%) abgesichert. Doch konkret nach der Reaktionsfähigkeit bei einem Cyber- angriff befragt, sahen sich nur noch 7 % sehr gut und 38 % gut vorbereitet. Dabei sind gerade die ersten Stunden nach einem Angriff entscheidend, um auf den Vorfall zu reagieren und passende Maßnahmen einzuleiten. Es lohtn sich, den Digitalisie- rungs-Check durchzuführen. Auf die Frage: " Wie gut schätzen Sie Ihren Schutz und die Reaktionsfähigkeit auf Cyberangriffe ein?" ergibt sich in den meisten Unternehmen dieses Bild. (Bild: www.gulp.de)
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