24 09/25 www.net-im-web.de Cyber-Resilienz für Unternehmen schiedlichen Ebenen aus und kombinieren oft mehrere Angriffsvektoren. Ein Unternehmen, das nur einzelne Sicherheitslücken schließt, ohne die Gesamtarchitektur zu betrachten, bleibt verwundbar. Eine echte Cyber-Resilienz, also die Fähigkeit, Angriffe nicht nur vorzubeugen und abzuwehren, sondern auch ihre Auswirkungen zu minimieren und den Betrieb schnell wiederherzustellen, setzt auf einen ganzheitlichen Ansatz. Erforderlich sind sichere Netzwerk-Infrastrukturen sowie eine intelligente Steuerung der Daten- und Verkehrsströme über alle Ebenen der IT-Infrastruktur hinweg. Glasfaser als Fundament Die physische Netzwerk-Infrastruktur ist ein oft unterschätzter Faktor der IT-Sicherheit. Wer Cyber-Resilienz ernst nimmt, muss bereits bei der Internet-Anbindung ansetzen, denn nur auf einer stabilen Basis greifen weiterführende Schutzmaßnahmen zuverlässig. Auf der physikalischen Ebene, auch Bitübertragungsschicht genannt (Physical Layer), bildet eine fortschrittliche GlasfaserInternetanbindung eine robuste Basis für die Cyber-Resilienz von Unternehmen. Im Vergleich zu Kupfer ist sie störungsresistenter, schneller und schwerer abhörbar. Eine stabile und störungsresistente Anbindung an Highspeed-Internet reduziert das Risiko von Ausfällen und ist die Grundlage für den Einsatz moderner Sicherheitsmechanismen. So kann Glasfaser im Fall von DDoS-Angriffen durch ihre hohe Bandbreite und Stabilität dabei helfen, Lastspitzen besser abzufangen als Kupferleitungen. Dabei überlasten Angreifer Systeme mit massenhaften Anfragen, was auch vernetzte Geräte lahmlegen kann. Ergänzend sind spezialisierte Sicherheitslösungen wie automatisierte Filtermechanismen (Scrubbing-Technologien) erforderlich. Glasfaser eröffnet darüber hinaus den Weg zu zukunftsweisenden Sicherheitsverfahren wie der Quantum Key Distribution (QKD). Bei dieser Technologie werden die Prinzipien der Quantenmechanik genutzt, um abhörsichere kryptografische Schlüssel zu erzeugen. Das ist ein entscheidender Vorteil für Unternehmen, die besonders hohe Vertraulichkeitsanforderungen haben. Dadurch sinkt das Risiko von Industriespionage oder unbefugten Zugriffen, während Manipulationsversuche schneller erkannt werden können. Selbst wenn Verschlüsselung auf allen Ebenen Standard sein sollte, bietet Glasfaser bereits auf der physikalischen Ebene einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor. Intelligente Vernetzung Für Unternehmen mit mehreren Standorten, Außendienstteams oder hybriden Arbeitsmodellen erweitert SD-WAN (Software-Defined Wide Area Network) die Möglichkeiten einer sicheren und leistungsfähigen Vernetzung. Klassische MPLS-Netze stoßen hier oft an ihre Grenzen, da sie teurer, unflexibel sind und sich nicht optimal für Cloud-first-Strategien eignen. SD-WAN übernimmt die intelligente Steuerung des Datenverkehrs, priorisiert kritische Anwendungen und optimiert die Nutzung aller Leitungen. Gleichzeitig werden Sicherheitsfunktionen wie Managed Firewalls und DDoS-Schutz direkt in die Netzwerksteuerung integriert. Ein zentrales Management ermöglicht die Überwachung und Steuerung aller Netzwerkverbindungen, Nutzerzugriffe und Sicherheitsrichtlinien über eine Oberfläche. Die Kombination aus stabiler Glasfaserinfrastruktur und intelligenter SD-WANTechnologie bildet somit ein leistungsfähiges Fundament für eine ganzheitliche Cyber-Resilienz. Sicherheit auf allen Ebenen Leistungsfähige Highspeed-Internet-Anbindungen mit zentralem Netzwerkmanagement sind zwar ein wichtiger erster Schritt, ersetzen jedoch kein umfassendes Sicherheitskonzept. Erst wenn alle Ebenen der IT-Infrastruktur berücksichtigt werden, entsteht eine ganzheitliche Sicherheit und Cyber-Resilienz. Dazu gehören Faktoren wie die Verschlüsselung von Daten, die korrekte Konfiguration von Netzwerkgeräten und die Durchsetzung klarer Sicherheitsrichtlinien. Das OSI-Modell (Open Systems Interconnection) bietet hierfür einen bewährten Orientierungsrahmen. Auf der zuvor beschriebenen Bitübertragungsschicht sorgt die Glasfaser-Internetanbindung für Stabilität und Abhörsicherheit. Auf der zweiten Schicht, der Sicherungsschicht (Data Link Layer), kommen Mechanismen wie Segmentierung und MAC-Adress-Filtering zum Einsatz, um den Datenverkehr zu steuern und Zugriffe zu kontrollieren. Mithilfe von Virtual Local Area Networks (VLANs) lässt sich das Netzwerk in separate logische Zonen unterteilen, beispielsweise nach Abteilungen oder Sicherheitsstufen. Für besonders sensible Bereiche bietet sich zusätzlich eine Layer2-Verschlüsselung an, die im Hintergrund arbeitet und in modernen Umgebungen kaum Leistungseinbußen verursacht. In der dritten Schicht, der Vermittlungsschicht (Network Layer), stehen Verschlüsselungsmechanismen wie IPSec im Fokus. Sie bilden die Grundlage vieler VPN-Lösungen und sind in den meisten Standardkomponenten bereits integriert. Zwar erfordert ihr Einsatz zusätzliche Bandbreite, doch mit einer Glasfaser-Internetanbindung Frank Rosenberger Wer Cyber-Resilienz ernst nimmt, muss bereits bei der Internet-Anbindung ansetzen, denn nur auf einer stabilen Basis greifen weiterführende Schutzmaßnahmen zuverlässig
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