www.net-im-web.de 7 Herausforderungen beim Glasfaserausbau Auf dem 28. Breitbandkongress des Fachverbands Rundfunk- und BreitbandKommunikation (FRK) wurde kein Blatt vor dem Mund genommen, denn hier kommen die Praktiker der TK-Branche zusammen. Und die sind sich einig: Im Glasfaserausbau ist die Zahl der angeschlossenen Haushalte (Homes Connected) zu gering. Die sind jedoch Voraussetzung, um die getätigten Investitionen in den Bau von Glasfasernetzen wieder herauszubekommen. Dabei werden die kleinen und mittelständischen Netzbetreiber, die im FRK organisiert sind, ein wesentlicher Faktor für den Erfolg des Glasfaserausbaus sein, denn sie betreiben vornehmlich TK-Infrastrukturen auf der Netzebene 4, also in den Gebäuden. „Unsere Mitglieder bauen seit Jahrzehnten Inhouse-Kabelnetze“, sagt Ralf Berger, Vorsitzender des FRK. „Sie wissen ganz genau, wie man Homes Connected errichtet und daraus Homes Activated und Homes Paid macht.“ Auf dieses Know-how kann die Politik in ihrem Bestreben nach einer flächendeckenden Glasfaserverfügbarkeit vertrauen. „Wir benötigen keine staatlichen Eingriffe“, ergänzt Berger. Die Aufrüstung gebäudeinterner Netze ist die große Herausforderung im Glasfaserausbau. So stellte auch Wolfgang Heer, Geschäftsführer des Bundesverbands Glasfaseranschluss (BUGLAS), in seiner Keynote den Glasfaserausbau auf der NE4 als wichtiges Schlüsselthema dar. Heer plädierte für den eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau auf Basis von Kooperationen. Das Open-Access-Vereinbarungen derzeit nur eine geringe Rolle im Glasfaserausbau spielen, und wie Netzbetreiber auch über Kooperationen aus Homes Passed Homes Connected – und letztendlich Homes Activated – machen, waren einige der Themen des Breitbandkongresses. Neben aktuellen Insights in die Marktentwicklung und die Herausforderungen für Kabel- und Glasfasernetzbetreiber profitierten die Kongressteilnehmer auch von vielen praxisnahen Vorträgen, in denen z. B. KI-gestützte Lösungen in den Bereichen Kundenmanagement, Baudokumentation oder Netzbetrieb vorgestellt wurden. Es wurden zudem Produkte für zukunftsfähige TK-Infrastrukturen vorgestellt oder zur Realisierung von Gigabit-Geschwindigkeiten auf vorhandenen Kupferdoppelader- oder Koaxialkabelnetzen. Die Besucher des Breitbandkongresses nutzten zudem abseits der Vorträge die Gelegenheit für vertiefte Gespräche mit den ausstellenden Unternehmen. „Das Feedback der Besucher war durchweg positiv“, resümiert Ralf Berger, Vorsitzender des FRK. Gleichzeitig muss der Verband feststellen, dass die schwierige wirtschaftliche Situation vieler kleiner und mittelständischer TK-Unternehmen auch am Breitbandkongress nicht spurlos vorübergeht. www.kabelverband-frk.de Kooperationsvertrag für Glasfaser in Berlin Die Eurofiber Netz GmbH (Eurofiber) und O2 Telefónica haben einen Kooperationsvertrag geschlossen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, den Zugang zum leistungsfähigen und wachsenden Glasfasernetz von Eurofiber für die Neu- und Bestandskunden von O2, der Kernmarke der O2 Telefónica, zu ermöglichen. Mit der Kooperation steigt die Auswahl an Internetprovidern für Endkunden auf dem Netz des Berliner Netzbetreibers. Haushalte, die an das Glasfasernetz von Eurofiber angeschlossen sind oder zukünftig angeschlossen werden, profitieren von zusätzlichen Tarifangeboten eines etablierten Telekommunikationsanbieters: Sie bekommen die Chance, das beste Preis-Leistungsangebot zu wählen oder sich schlicht für ihren Lieblingsprovider zu entscheiden. Bestandskunden von O2 in Berlin können über das moderne Glasfasernetz von Eurofiber noch schneller und zuverlässiger surfen – und das mit Gigabitgeschwindigkeit. Beide Unternehmen arbeiten bereits mit Hochdruck an der technischen Umsetzung der Kooperation, sodass erste O2 Home Internetprodukte auf dem Netz der Eurofiber voraussichtlich Anfang 2026 buchbar sein werden. Endkunden werden dann über sämtliche Vertriebskanäle von O2 ihren Wunschtarif mit bis zu 1.000 Mbit/s buchen können. www.eurofiber.de TRENDS & FAKTEN Neues Warnsystem über DAB+ Am letzten bundesweiten Warntag wurde das neue Warnsystem Automatic Safety Alert (ASA) erstmals im bundesweiten Sen- dernetz über DAB+ getestet. Neben Sirenen, Cell Broadcast und der Warn-App NINA gehört DAB+ zum Warnmittelmix – als zuverlässiger Kanal für die Verbreitung von Katastrophenschutzmeldungen. Die Verbreitung erfolgt erstmals über den ersten bundesweiten DAB+-Multiplex, betrieben von Media Broadcast. Programme innerhalb dieses Multiplexes schalten automatisch auf die Warnmeldung, sofern die Geräte sich in der Region befinden, für die die Warnung gilt. Nach Ende der Meldung wird auf das zuvor eingestellte Programm zurückgeschaltet. ASA ist direkt in den DAB+-Datenstrom integriert und nutzt ein neuartiges Georeferenzsystem, das Warnungen punktgenau bis auf einen Quadratkilometer adressiert. Das System arbeitet vollautomatisch im Hintergrund, lässt sich regional konfigurieren und nutzt sowohl lokale als auch bundesweite DAB+-Netze zur zielgerichteten Ausstrahlung. Es funktioniert auch bei Ausfall von Mobilfunk und Internet und sorgt so für zusätzliche Sicherheit in Krisensituationen. ASA-fähige Geräte aktivieren sich bei einer Warnung automatisch aus dem Standby und empfangen Meldungen in Echtzeit. www.media-broadcast.com 09/25
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