27 www.net-im-web.de gungstrennung, um den Betrieb auch unter Extrembedingungen abzusichern. Persönlich finde ich die Lösung mit externen Generatoren sehr intelligent, da so eine vollständig unabhängige Notversorgung sichergestellt werden kann. 4 Rechenzentren brauchen eine stabile, redundante Energieversorgung, um Ausfälle zu vermeiden. Betreiber sollten auf unabhängige Einspeisungen, USV-Systeme und Lasttests setzen. Strompfade müssen konsequent absichert werden. 10/25 Rechenzentren im Fokus – Wie steht es um die Sicherheit? 1 Je nach Gefährdungslage des Rechenzentrums sollten zusätzlich Notstromaggregate vorgehalten werden. Im besten Fall sollte die Stromversorgung vor Ort durch regenerative Energien redundant gesichert sein. Der Bund fordert genau dies in seinem Energieeffizienzgesetz (EnEfG) Absatz 4. Rechenzentren müssen 1. ab dem 1. Juli 2027 eine Energieverbrauchseffektivität von kleiner oder gleich 1,5 und 2. ab dem 1. Juli 2030 eine Energieverbrauchseffektivität von kleiner oder gleich 1,3 im Jahresdurchschnitt dauerhaft erreichen. 2 Redundante, vertraglich gesicherte Kraftstofflogistik ist für Tier-IV-Rechenzentren unerlässlich. Betreiber sollten mindestens zwei unabhängige Lieferanten mit garantierten Reaktionszeiten und Prioritätsvereinbarungen für den Betrieb kritischer Infrastrukturen beauftragen. Ergänzt durch ausreichende Kraftstoffreserven und regelmäßige Testlieferungen, bleibt die Notstromversorgung auch bei längeren Stromausfällen gewährleistet. 3 Eine sichere Stromversorgung erfordert zwei physisch getrennte Einspeisungen, ergänzt durch modular aufgebaute USV- und Generatorensysteme im (n+1)- beziehungsweise (2n)-Design. Zusätzlich ist eine autarke Notstromversorgung für mindestens 72 Stunden essenziell. Entscheidend ist dabei real geprüfte Versor- ?Was ist bei der Suche nach einem passenden Standort für Rechenzentren zu beachten? 1 Neben der eingangs erwähnten Diskussion um die Georedundanz sind die Verfügbarkeit von Energie, Verkehrsinfrastruktur sowie eine ausreichende Anzahl von Dienstleistern im Umland, die Verfügbarkeit von Fachpersonal sowie von Hochleistungsnetzwerken wichtig. Die eine oder andere dieser Herausforderungen läßt sich durch ein OnSite-Lager zumindest teilweise lösen. Darüber hinaus sollte ein geographisch günstiger Standort abseits von Hochwasser und ähnlichen Gefährdungslagen gesucht werden. 2 SeitDie Wahl des Standorts ist für Rechenzentren von entscheidender Bedeutung. Tier-IV-Betreiber achten auf minimale geografische Risiken, eine stabile und redundante Stromversorgung, separate Netzwerkrouten, eine sichere politische Lage, gute Erreichbarkeit und Erweiterbarkeit. Nachhaltigkeit, Kühleffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien spielen ebenfalls eine zentrale Rolle für die Betriebssicherheit und Effizienz. 3 Die Standortwahl ist längst keine rein technische Entscheidung mehr. Wichtige Erfolgsfaktoren sind eine verlässliche Gesetzeslage, wie sie Deutschland mit der DSGVO bietet, physische Sicherheit und eine hohe Ausfallsicherheit. Ebenso entscheidend ist die Verfügbarkeit von persönlichem Service und kompetenter Beratung vor Ort, denn gerade komplexe Projekte werden erst durch eine kluge Planung realisierbar. 4 Bei der Standortwahl eines Rechenzentrums entscheidet die Balance zwischen technischer Infrastruktur, Risikoabsicherung und Nachhaltigkeit. Eine stabile Energieversorgung, geringe Ausfallrisiken durch Naturereignisse und gute Netzanbindungen sind unerlässlich. Ebenso wichtig sind politische Stabilität, Fachkräfteverfügbarkeit und Möglichkeiten zur Abwärmenutzung. Wer diese Faktoren frühzeitig gewichtet, schafft die Grundlage für einen dauerhaft effizienten und sicheren Betrieb. Die Fragen stellte Bernhard Reimann, Chefredakteur der NET 2 Michael Martens, CEO RIEDEL Networks 3 Sebastian Cler, Operativer Vorstand COO bei der SpaceNet 4 Bernhard Reimann, Chefredakteur NET
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