28 www.net-im-web.de 12/25 GEBÄUDETECHNIK Unsichtbar, aber unverzichtbar Gebäudekonnektivität beeinflusst die Rendite von Gewerbeimmobilien Bernhard Reimann ist Chefredakteur der NET Bernhard Reimann Die Bewertung von Büro- und Gewerbeimmobilien in Deutschland wird angesichts neuer Marktanforderungen und regulatorischer Vorgaben immer komplexer. Zwei Faktoren sind dabei entscheidend: eine leistungsfähige technische Infrastruktur und die nachhaltige Wertentwicklung. Die Mobilfunkkonnektivität ist dabei ein Schlüsselkriterium für die Attraktivität von Immobilien. Unternehmen benötigen eine stabile und leistungsstarke Vernetzung, um digitale Geschäftsmodelle umzusetzen und moderne Arbeitsmodelle zu ermöglichen. Dass eine Immobilie ohne Elektrizität wenig attraktiv und daher nur schwer zu vermieten oder verkaufen wäre, würde sicherlich niemanden verwundern. Wenn es jedoch um digitale Infrastruktur, Vernetzung und Internet geht, fehlt oft das Bewusstsein für die Bedeutung dieser Assets. Dabei gilt: Nicht nur Lage und Bauqualität, sondern auch die Gebäudekonnektivität (Building Connectivity) beeinflussen den Wert und die Vermarktbarkeit einer Immobilie. Für Hotels, Einkaufszentren oder Büroflächen kann eine schlechte Mobilfunkversorgung sogar zu Umsatzverlusten führen. Auch Eigentümer von Gewerbeimmobilien müssen umdenken: Mitarbeiter arbeiten zunehmend mobil, Kundentelefonate erfolgen über Smartphones, und in Produktion sowie Logistik kommen IoT- und M2M-Technologien zum Einsatz – alles abhängig von einer starken Netzversorgung. Leistungsstarke Netzabdeckung Das Telekommunikationsgesetz garantiert zwar die Versorgung mit Telekommunikationsdiensten im Außenbereich, nicht jedoch eine Inhouse-Versorgung. Faktoren wie Fassadendämmung und Isolierverglasung beeinflussen die Mobilfunkqualität erheblich – und liegen in der Verantwortung der Eigentümer. Hinzu kommt: Höhere Frequenzen in 4G- und 5G-Netzen ermöglichen zwar schnellere Datenübertragung, durchdringen aber Fassaden schlechter. Moderne Dreifachverglasung mit Beschichtung kann bis zu 70 % der 5G-Signale blockieren. Verantwortliche für Bestandsgebäude verfügen häufig weder über verlässliche Informationen zur Qualität und Leistungsfähigkeit des Mobilfunkempfangs innerhalb ihrer Gebäude noch über geeignete Lösungen, um der laut statistischem Bundesamt bis 2030 erwarteten Verdopplung der Geräteanzahl und damit dem Bedarf an Konnektivität entgegenzuwirken. Gleichzeitig sind sie verpflichtet, bis 2030 Bestandsimmobilien so anzupassen, dass standardisierte Konnektivitätstechnologien möglich sind. Zudem müssen veraltete Höhere Frequenzen in 4G- und 5G-Netzen ermöglichen zwar schnellere Datenübertragung, durchdringen aber Fassaden schlechter. Moderne Dreifachverglasung mit Beschichtung kann bis zu 70 % der 5G-Signale blockieren (Foto: STF)
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