NET 6-7-2025/Auszug

www.net-im-web.de 7 Erster Quantenbeschleuniger in Europa Die einzigartige Quantencomputer-Infrastruktur des Fraun- hofer IAF umfasst seit Juni 2025 auch den neuesten Quanten- beschleuniger des deutsch-australischen Herstellers Quantum Brilliance. Es handelt sich dabei um Europas ersten kompakten Quantenbeschleuniger auf Basis von Stickstoff-Vakanz-Zentren (NV-Zentren) in Diamant. Mit seiner kompakten Größe und robusten Integration ohne Kryotechnik ermöglicht das Quantum Development Kit (QB-QDK2.0) der zweiten Generation hybrides quanten-klassisches Computing. Das System wird Partnern aus Wissenschaft und Industrie zur Verfügung gestellt, umdas Potenzial dieserTechnologie zu erforschen und reale Quantenanwendungen voranzutreiben. InFolge einer öffentlichenAusschreibung ist dasQuantum Development Kit (QB-QDK2.0) von Quantum Brilliance nun betriebsbereit und in die Hochleistungsrechnerinfrastruktur des Fraunhofer IAF integriert. Das System kommt ohne Kryotechnik aus, passt in ein handelsübliches 19-Zoll-Serverrack und ermöglicht energieeffizientes, hybrides quanten-klassisches Computing in herkömmlichen IT-Umgebungen. „Das ist wahrscheinlich das erste Mal, dass jemand bei der Installation eines Quantencom- puters gefragt hat: Was machen wir mit dem freien Platz im Rack?“, bemerkt Prof. Rüdiger Quay, Institutsleiter amFraunhofer IAF. „Das QB-QDK2.0 fügt sich nahtlos in unsere bestehende HPC-Umgebung ein. In Kombination mit dem Open-Source- Qristal-SDK und -Emulator verfügen wir über eine vollständig integrierte Plattform für die Quantenforschung, die von der Algorithmenentwicklung bis hin zu fortschrittlicher Hardware reicht.“ Das QB-QDK2.0 ist ein Rechenknoten, der Quanten- prozessoren (QPUs) mit klassischen Co-Prozessoren, darunter NVIDIA-GPUs und -CPUs, in einem einzigen kompakten Modul vereint. Diese Nähe ermöglicht die effiziente Implemen- tierung hybrider quanten-klassischer Algorithmen, insbesondere in Bereichen wie dem quantenbasierten maschinellen Lernen, in denen klassische und quantenbasierte neuronale Netzwerke zusammenlaufen. Nach einerTestphase wird das QB-QDK2.0 den Partnern des Fraunhofer IAF ausWissenschaft und Industrie zur Verfügung gestellt und ermöglicht Fachleuten aus Industrie und Forschung, NV-Zentren-basierte Technologie zu erforschen, Quantenalgo- rithmen zu optimieren und reale Rechenprobleme zu lösen. Die Anschaffung des Systems steht im Einklang mit der Quanten- computing-Roadmap vonQuantumBW, dem Innovationscampus des Landes für Quantentechnologien. Mit QuantumBW fördert Baden-Württemberg aktiv die Quantenwissenschaften des Landes. www.iaf.fraunhofer.de Viele Haushalte in Hessen surfen gigabitfähig Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus freut sich, dass der Breitbandausbau in Hessen nach den aktuellen Zahlen des Giga- bit-Grundbuchs des Bundes in allen Bandbreiten kontinuierlich weiter voranschreitet. „Wir sind mit Blick auf eine flächendeckende Glasfaser- sowie mobile Datenversorgung bis 2030 klar auf Kurs, haben aber auch noch ein gutes Stück zurückzulegen“, betonte sie. Mit Stand Ende 2024 surfen inzwischen knapp 76 Prozent der Haushalte gigabitfähig, also mit einer Übertragungsrate von ≥ 1.000 Mbit/s, damit liegt Hessen auf Platz 5 der Flächenländer. Bei der gigabitfähigen Versorgung der Gewerbegebiete liegt man gar auf Platz 3 unter allen Flächenländern. Beim echten Glasfaserausbau (FTTB/H) holte Hessen einen Platz auf und liegt mit knapp 32 Prozent der Haushalte auf Platz 8 der Flächenländer. Beim Breitband setzt das Land nach wie vor auf das Motto „Markt vor Staat“ und hat dazu Einzelvereinbarungen mit den Telekommunikationsunternehmen geschlossen, um bis 2030 rund 2,2 Millionen Glasfaseranschlüsse bereitzustellen. Wo kein eigenwirtschaftlicher Ausbau stattfindet, investiert das Land zuverlässig. https://digitales.hessen.de/ TRENDS & FAK T EN Open Access Studie 2025 Auch wenn sich Open Access in Deutschland derzeit noch in einer frühen Entwicklungsphase befindet, wird seine Relevanz für den Glasfaserausbau in den kommenden Jahren erheblich zunehmen. Experten sehen im diskriminierungsfreien Zugang zu gemeinsam genutzten Glasfasernetzen einen entscheidenden Hebel für eine bessere Netzauslastung, mehr Wettbewerb und einen schnelleren sowie kosteneffizienteren Ausbau – insbesondere in ländlichen Regionen. Zu diesem Ergebnis kommt die „Open Access Studie 2025“ unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Böcker, im Auftrag von m3 management consulting, conology und Digpro. Im Rahmen der Studie wurden 48 Experteninterviews mit maßgeblichen Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft geführt. Ziel war es, ein umfassendes Bild des aktuellen Status quo sowie der zukünftigen Entwicklungsperspektiven von Open Access in Deutschland zu zeichnen. Neben Prognosen zur Marktentwicklung sowie einer Analyse der Auswirkungen von Open Access auf den Telekom- munikationsmarkt und die Wettbewerbsdynamik, beleuchtet die Studie auch die zentralen Vorteile und Herausforderungen bei der praktischen Umsetzung. Darüber hinaus bietet sie einen strukturierten Überblick über bestehende Open-Access-Modelle und relevante Marktakteure in Deutschland. www.open-access-studie.de 06-07/25

RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2Mzk=