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Open Access Alliance

  • Open Access Allianz setzt Standards

    Die Open Access Allianz, die die Deutsche GigaNetz, DNS:NET, Eurofiber Netz und Infrafibre Germany mit den Gesellschaften LEONET und BBV Deutschland bilden, hat sich auf gemeinsame Standards zur Realisierung eines Open Access Modells verständigt, das Grundlage für einen branchenweiten Konsens sein kann.

     

    Open Access Modelle sind essentiell, wenn es um den fairen Zugang für alle Martkbeteiligten zu Breitbandstrecken geht. Grundvoraussetzung sind jedoch für alle Seiten tragbare Koditionen. Dies gilt unter anderem für die Vertragsgestaltung, Produktbeschreibung und Servicequalität. Mit den jetzt von der Open Access Allian definierten Maßnahmen soll der Weg für eine noch reibungslosere Zusammenarbeit zwischen Netzbetreibern und Dienstanbietern auf dem Weg für einen schnelleren Infrastrukturausbau und eine bessere Versorgung der Endverbraucher mit Glasfaser geebnet werden. Dazu haben die Mitgliedsunternehmen nun erste Standards entwickelt.

    Branchenübliche Vertragsbasis

    Die Open Access Allianz setzt auf eine einheitliche Vertragsbasis für Layer-2-Bitstromanschlüsse, die die Zusammenarbeit untereinander aber auch für zukünftige Open Access Partnerschaften deutlich vereinfachen wird. Dabei wurde ein gemeinsamer Rahmen geschaffen, der eine faire, transparente und effiziente Zusammenarbeit fördert. Dies erleichtert Netzbetreibern und Dienstanbietern gleichermaßen den Abschluss von Verträgen und schafft eine stabile Basis für zukünftige Kooperationen.

    Einheitliche Leistungsbeschreibungen

    Zur Optimierung der Prozesse und der Verständlichkeit für alle beteiligten Parteien bieten alle Mitglieder der Open Access Allianz als Teil ihres Vorleistungsportfolios standardisierte Basisprodukte mit einheitlichen Leistungsbeschreibungen an. Diese Standards ermöglichen eine vereinfachte Nachfrage von Open Access Vorleistungen.

    Mindeststandard für Service Level

    Im Rahmen der neuen Standards wurde auch ein einheitliches Grundniveau der Service Level definiert. Dies bedeutet, dass die Erwartungen an Qualität und Service klar definiert und nachvollziehbar sind. Die standardisierten Service Level garantieren einheitliche Qualitätsstandards, die für eine verlässliche und zukunftssichere Zusammenarbeit in der Telekommunikationsbranche unerlässlich sind.

    Basis S/PRI

    Die Zusammenschaltung von Netzbetreibern und Diensteanbietern erfolgt auf Basis der S/PRI (Supplier/Partner Requisition Interface)-Schnittstelle. Diese Lösung stellt sicher, dass alle technischen Voraussetzungen für eine nahtlose und effiziente Zusammenarbeit erfüllt, und ein Höchstmaß an Flexibilität und Kompatibilität bieten. Sie ermöglicht zudem vereinfachte Integrationen zwischen den Mitgliedern der Open Access Allianz sowie Dritten mit den Mitgliedsunternehmen.
    Erweiterung der Open Access Allianz

    Nach einer ersten Kalibrierungsphase plant die Open Access Allianz weitere Netzbetreiber in die Allianz aufzunehmen. Dies soll die offene und kooperative Struktur der Allianz weiter stärken und die Verfügbarkeit moderner Telekommunikationsinfrastrukturen ausbauen.

    Mit diesen Maßnahmen verfolgt die im Mai 2024 gegründete Open Access Allianz das Ziel, einheitliche Standards für Open-Access-Vorleistungen zu definieren und so den Open-Access-Markt zu fördern. Die neuen Standards stellen sicher, dass alle Akteure effizient und transparent zusammenarbeiten können - zum Nutzen der gesamten Branche und insbesondere der Endverbraucher.


    Bereits heute nutzen die Mitglieder der Allianz die jeweils vorhandene Glasfaser-Infrastruktur des anderen Gesellschaften, um darüber individuelle Internetdienste für Kunden anzubieten, sofern dies das jeweilige Geschäftsmodell vorsieht. Die Verbraucher profitieren so von einer größeren Vielfalt an unterschiedlichen Diensteanbietern, die Netzbetreiber wiederum von einer höheren Auslastung ihrer investitionsintensiven Netze. Auch für ökonomisch und ökologisch unsinnige Doppelausbauten von Glasfasernetzen gibt es somit keinerlei Argumente. Vielmehr lassen sich dadurch freiwerdende Investitionsmittel in Regionen einbringen, die noch nicht über eine hochmoderne Glasfaserinfrastruktur verfügen. Rund zwei Drittel aller Haushalte in Deutschland verfügen, laut einer einer Marktanalyse des BREKO, bislang nur über geringe Bandbreiten beziehungsweise haben gar keinen Zugang zu Glasfaser.

    Die S/PRI (Supplier/Partner Requisition Interface)-Schnittstelle

    Die Open Access Allianz hat vereinbart, die technische Realisierung über den marktweiten Layer-2-Bitromzugang darzustellen. Als gegenseitige Schnittstelle soll die etablierte S/PRI-Schnittstelle genutzt werden.

    Die S/PRI-Schnittstelle (Signaling/Primary Rate Interface) ist eine bedeutende Kommunikationsschnittstelle im Bereich der digitalen Telekommunikation, die hauptsächlich im ISDN-Netzwerk (Integrated Services Digital Network) zum Einsatz kommt. Sie ermöglicht die simultane Übertragung von Sprach- und Dateninformationen und bietet eine stabile, robuste Verbindung, die besonders für Geschäftskunden und große Netzwerke von Vorteil ist. Die S/PRI-Schnittstelle besteht in Europa typischerweise aus einem 2-Mbit/s-Leitungsbündel mit 30 B-Kanälen zur Sprach- und Datenübertragung sowie einem D-Kanal für Signalisierung. Dadurch sind bis zu 30 parallele Sprach- oder Datenverbindungen über eine einzige Leitung möglich.

    In Verbindung mit modernen Glasfasernetzen, die hohe Bandbreiten und schnelle Datenübertragungen ermöglichen, ist die S/PRI-Schnittstelle besonders wertvoll. Glasfasertechnologie bringt das Potenzial für eine äußerst schnelle und zuverlässige Datenübertragung, die ideal für die hohen Kapazitäten der S/PRI-Schnittstelle ist. Unternehmen, die auf eine leistungsfähige Kommunikationslösung angewiesen sind, wie Callcenter oder große Konzerne, profitieren von der Kombination aus Glasfaser und S/PRI, da sie eine höhere Sprachqualität, geringere Latenzen und eine verbesserte Ausfallsicherheit ermöglicht.

    Die Implementierung der S/PRI-Schnittstelle auf Glasfasernetzen bietet darüber hinaus eine größere Flexibilität und Skalierbarkeit. Glasfaser kann leicht erweitert werden, um höhere Datenvolumen zu bewältigen, und unterstützt die großen Kanalbündelungen der S/PRI-Schnittstelle, was bei Wachstum des Unternehmens oder steigenden Kommunikationsanforderungen von Vorteil ist.

    Zusammenfassend bietet die S/PRI-Schnittstelle in Verbindung mit Glasfasernetzen eine leistungsstarke Lösung für Unternehmen, die auf zuverlässige und hochverfügbare Kommunikation setzen. Die Kombination aus Glasfaser und S/PRI sichert eine exzellente Übertragungsqualität, große Flexibilität und ist ideal für anspruchsvolle Telekommunikationsinfrastrukturen, bei denen Stabilität und Skalierbarkeit zentrale Anforderungen darstellen.

    www.dns-net.de
    www.infrafibre.de
    www.deutsche-giganetz.de
    www.eurofiber.de

    (Foto: Markus Jöckel, pixabay)