Gut fünf Jahre nach den ersten kommerziellen 5G-Netzen steht der Markt am Scheideweg: Nicht mehr der reine Ausbau, sondern die gewinnbringende Nutzung der Technologie steht im Fokus.
Klassische Telekommunikationsanbieter ebenso wie private Campusnetzbetreiber aus Industrie, Logistik und Mittelstand müssen nun innovative Geschäftsmodelle entwickeln, um 5G in nachhaltige Wertschöpfung und neue Erlösquellen zu überführen.
Globaler 5G-Rollout – Der Ausbau ist längst nicht am Ziel
Ob Mobilfunkanbieter oder Unternehmensnetz: Weltweit sind außerhalb Chinas bisher erst rund 30 Prozent der Basisstationen mit 5G ausgerüstet. Investitionen in Infrastruktur bleiben unerlässlich. Während die großen Netzbetreiber weiterhin in die flächendeckende Modernisierung investieren, setzen Industrieunternehmen und Mittelstand zunehmend auf eigene Campusnetze, um Digitalisierung und Automatisierung voranzutreiben.
Kommerzialisierung: Maßgeschneiderte Strategien für verschiedene Akteure
Von der flächendeckenden Versorgung bis zur hochspezialisierten Werksvernetzung – die Monetarisierung von 5G verlangt differenzierte Ansätze. Network Slicing, Network-as-a-Service (NaaS), IoT-Dienste und programmierbare Netzwerk-APIs sind hierbei die technologischen Hebel, um sowohl Privatkunden, Geschäftskunden als auch industrielle Anwendungen passgenau bedienen zu können.
Mit KI und Edge Computing zum Business-Erfolg
Die Verbindung von 5G mit künstlicher Intelligenz (KI) und Edge Computing eröffnet neue Möglichkeiten – für Telkos und Industrie gleichermaßen. Industrielle Campusnetze ermöglichen latenzarme, sichere Anwendungen, etwa für Robotik, Videoanalysen oder Predictive Maintenance. Gleichzeitig erweitern Telekommunikationsanbieter ihr Cloud- und Edge-Portfolio, um ihren Unternehmenskunden innovative Dienste anzubieten, sei es im Bereich Sicherheit, Logistik, Wartung oder Virtual Reality.
Netz-APIs: 5G wird zur Plattform
Offene Schnittstellen machen sowohl öffentliche als auch private 5G-Netze zu programmierbaren Plattformen. Netzbetreiber wie Elisa bieten API-basierte Dienste, mit denen Drittanbieter – etwa aus der Medien- und Automatisierungsbranche – eigene Anwendungen gezielt und mit QoS-Ansprüchen entwickeln können. Campusnetzbetreiber profitieren ebenfalls, indem sie industrielle Prozesse optimal ans Netz anbinden.
KI als Umsatzmotor – für Betreiber und Anwender
Durch den Siegeszug von KI steigt der Bedarf an hochleistungsfähigen, zuverlässigen Uplink-Kapazitäten sowohl in öffentlichen wie in privaten 5G-Netzen. Telkos können neue, premiumfähige Uplink-Angebote platzieren, während Industrienetze KI-Funktionen für Qualitätssicherung und Prozessautomatisierung direkt im Netz integrieren und ausspielen.
Die neue 5G-Wachstumsphase: Flexibilität als Erfolgsgarant
Die größte Stärke des 5G-Ökosystems liegt in seiner Flexibilität. Netzbetreiber inkl. private Campusnetzbetreiber, die ihr Portfolio dynamisch auf neue Kundenbedürfnisse und Geschäftschancen zuschneiden, werden zu Treibern des digitalen Wandels. Wichtig ist, den Mehrwert von 5G für Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft konkret und messbar zu machen.
5G ist kein reines Infrastrukturthema mehr, sondern ein zentraler Wachstumsmotor für die Digitalisierung der nächsten Jahre. Wer jetzt investiert – in neue Geschäftsmodelle, differenzierte Angebote und innovative Anwendungen – erschließt sich dauerhafte Wettbewerbsvorteile. Das gilt für klassische Telekommunikationsanbieter ebenso wie für Unternehmen, die sich mit einem eigenen Campusnetz fit für die digitale Zukunft machen möchten.
(Foto: Nokia)