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Offene Plattformen fördern die KI-Transformation

Künstliche Intelligenz wird auch 2025 ein entscheidender Treiber für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sein. Die Dynamik dieser Technologie bringt aber nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen mit sich.

 

Aus Sicht von Markus Eisele, Developer Strategist bei Red Hat, sollten IT-Verantwortliche und Führungskräfte im kommenden Jahr auf fünf Entwicklungen achten, um ihr Unternehmen erfolgreich zu transformieren.

KI verändert kontinuierlich die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten, Entscheidungen treffen und ihre Geschäftsmodelle skalieren. Doch welche Themen werden sich 2025 durchsetzen? Und mit welchen Technologien und Strategien lassen sich die Herausforderungen der Zukunft meistern? Red Hat listet die wichtigsten Trends auf.

Trend 1: Demokratisierung der KI

Der Fachkräftemangel in der IT ist kein neues Problem, aber im Kontext von KI hat er dramatische Auswirkungen. Während die Nachfrage nach entsprechenden Lösungen exponentiell wächst, fehlt es vielen Unternehmen an spezialisierten Fachkräften, um die Technologie schnell und effektiv zu entwickeln und zu implementieren. Eine Studie von Red Hat zeigt, dass 88 Prozent der IT-Verantwortlichen in Deutschland KI-Kompetenzen als die größte Qualifikationslücke sehen. Hier kommt die Demokratisierung der KI ins Spiel: Moderne KI-Plattformen wie Red Hat OpenShift AI oder RHEL AI senken die Einstiegshürden für Entwicklerteams. Diese Tools sind so konzipiert, dass sie ohne tiefes Expertenwissen eingesetzt werden können, wodurch Unternehmen die Innovationskraft ihrer bestehenden Belegschaft stärken. Solche Low-Code- und No-Code-Ansätze beschleunigen die Entwicklung und machen KI für eine breitere Zielgruppe zugänglich.

Trend 2: DevOps, MLOps und Platform Engineering

In einer immer komplexer werdenden IT-Landschaft werden flexible, interdisziplinäre Teams zur treibenden Kraft für Innovation. Die Integration von DevOps- und MLOps-Ansätzen in sogenannte Platform-Engineering-Initiativen ermöglicht es, Prozesse effizienter zu gestalten. Platform Engineering schafft die Basis, um Entwickler, Data Scientists und Betriebsteams zusammenzubringen. Diese kollaborative Arbeitsweise reduziert Reibungsverluste, etwa bei einem Tool-Wechsel. Ein entscheidender Baustein sind integrierte Entwicklerportale (IDPs). Diese bieten allen Teammitgliedern einen zentralen Zugriff auf Tools, Workflows und vorkonfigurierte Umgebungen. Das beschleunigt nicht nur den Entwicklungsprozess durch die Minimierung repetitiver Aufgaben, sondern verbessert auch die Qualität der Anwendungen und schafft Freiräume für neue Lösungsansätze. Laut einer aktuellen Untersuchung von Red Hat sind die wichtigsten Gründe für die Einführung von Platform Engineering die Erhöhung der Sicherheit (48 %), die Verbesserung der Zusammenarbeit (44 %) und die Beseitigung betrieblicher Engpässe (39 %). Gleichzeitig wird generative KI als wichtige Komponente angesehen (45 %).

Trend 3: Offene Plattformen statt Insellösungen

Die effiziente Entwicklung, Bereitstellung und Verwaltung von KI-Anwendungen ist eine der größten Herausforderungen für Unternehmen. Offene Plattformen bieten hier einen entscheidenden Vorteil, da sie die Flexibilität fördern und gleichzeitig die Komplexität reduzieren. Viele Unternehmen setzen nach wie vor auf Insellösungen, die spezifische Anforderungen erfüllen, jedoch nur eingeschränkt miteinander kompatibel sind. Diese Fragmentierung führt zu ineffizienten Entwicklungszyklen, erhöhtem Ressourcenaufwand und einer erschwerten Integration neuer Technologien. Gerade in der KI, wo Daten, Modelle und Anwendungen nahtlos zusammenarbeiten müssen, sind offene Plattformen der Gamechanger. Sie ermöglichen eine standardisierte Bereitstellung und zentrale Verwaltung von KI-Modellen, sodass alle Prozesse – vom ersten Prototyp bis hin zur Skalierung der Lösung – optimiert werden. Ein weiterer Vorteil sind die integrierten Sicherheits- und Governance-Funktionen. Automatisierte Mechanismen für Zugriffskontrolle, Datenmanagement und Modell-Compliance sorgen dafür, dass Unternehmen regulatorische Vorgaben einhalten.

Trend 4: Expert Models und agentenbasierte Ansätze

Während große Foundation-Modelle wie GPT oder BERT nach wie vor die Grundlage vieler moderner KI-Anwendungen bilden, zeichnet sich ein deutlicher Trend hin zu spezialisierten „Expert Models“ und agentenbasierten Systemen ab. Diese Technologien sind effizienter, ressourcenschonender und anwendungsorientierter. Durch gezieltes Feintuning bestehender Modelle, beispielsweise mit Ansätzen wie InstructLab, entfällt die Notwendigkeit eines vollständigen Retrainings. Dies reduziert Entwicklungszeiten und Kosten. Agentenbasierte Frameworks wie das IBM BEE (Bee Agent Framework) treiben diese Entwicklung weiter voran, indem sie die Zusammenarbeit verschiedener Modelle in einer flexiblen Architektur ermöglichen. Agenten können für spezifische Aufgaben erstellt und bei Bedarf miteinander kombiniert werden.

Trend 5: Adaptive KI und Datenintegration in Echtzeit

Im Gegensatz zu statischen Modellen, die auf einmal trainierten Datensätzen basieren, nutzen adaptive KI-Systeme kontinuierlich aktualisierte Informationen, um Leistung und Entscheidungsfindung zu optimieren. Dies erfordert jedoch eine nahtlose Echtzeit-Datenintegration und leistungsfähige Technologien, die eine solche kontinuierliche Anpassung ermöglichen. Technologien wie Apache Kafka, Apache Camel und Change Data Capture (CDC) spielen dabei eine Schlüsselrolle. Mit ihrer Hilfe können Echtzeitdaten aus verschiedenen Quellen gesammelt, verarbeitet und bereitgestellt werden. Damit bleibt die Entscheidungsfindung stets auf dem neuesten Stand. Die Systeme können auf unerwartete Ereignisse oder veränderte Bedingungen reagieren, ohne dass ein vollständiges Retraining erforderlich ist.

Kurzum: Open-Source-Technologien werden 2025 dazu beitragen, die Innovationskraft von KI nachhaltig zu steigern. Sie bieten nicht nur Flexibilität und Skalierbarkeit, sondern ermöglichen auch eine effiziente Zusammenarbeit über Lösungen und Disziplinen hinweg. Unternehmen, die frühzeitig auf diese Trends setzen, verschaffen sich einen klaren Wettbewerbsvorteil.

www.redhat.com/de

(Foto: Red Hat)

Unsere Grüne Glasfaser übernimmt Infrafibre Germany

Grünes Licht von den Kontrollbehörden: Unsere Grüne Glasfaser (UGG) übernimmt Infrafibre Germany (IFG) mit ihren Konzerngesellschaften LEONET und Breitbandversorgung Deutschland (BBV) sowie Infrafibre Networks.

 

UGG, das Gemeinschaftsunternehmen der Allianz und Telefónica Gruppe, steigt damit zu einem der größten Glasfaserinfrastrukturanbieter Deutschlands auf. Gemeinsam mit den Gesellschaften der IFG sollen in den nächsten Jahren 2,2 Millionen Haushalte in meist ländlichen Regionen Deutschlands mit leistungsfähiger Glasfaser versorgt werden.

UGG und Infrafibre Germany sind in acht Bundesländern aktiv. Mit der Übernahme der IFG-Gruppe wird UGG zu einem der größten, eigenwirtschaftlichen Glasfaserinfrastrukturanbieter Deutschlands. Derzeit befinden sich durch beide Unternehmen über eine Millionen Haushalte im Ausbau oder wurden bereits erschlossen.

„Wir freuen uns sehr, das IFG-Team mit seinen regional starken Unternehmen und Marken nun unter dem Dach von UGG begrüßen zu dürfen“, sagt Unsere Grüne Glasfaser CEO Jens Prautzsch. „Unserem Anspruch bleiben wir unverändert treu: Wir verlegen nicht einfach nur Kabel – wir ermöglichen ländlichen Regionen endlich den Weg in die digitale Zukunft.“ Unsere Grüne Glasfaser verlegt modernste Glasfasernetze in mit schnellem Internet unterversorgten Gemeinden und Kommunen.

Offenes Netz mit mehr Auswahl für Endkunden

Das Unternehmen setzt weiterhin auf ein offenes Zugangsmodell für alle Internetdienstanbieter, und damit auf Netzneutralität auf dem Glasfasernetz von UGG. Durch die Übernahme kommen mit LEONET und der BBV-Marke toni erstmals zwei eigene Internet Service Provider (ISPs) auf das Netz von UGG, womit das Angebot für Endkunden noch größer und vielfältiger wird. Die neuen hauseigenen ISPs ergänzen somit das Angebot der bereits auf dem offenen UGG-Netz vorhandenen Internetdienstanbieter.

Projekte werden wie geplant umgesetzt

Im Zusammenhang mit der Übernahme sind keine Änderungen an den Ausbauplänen für Gemeinden, Ausbaupartner und Kund:innen geplant. Alle Absichtserklärungen bleiben bestehen, alle geplanten Projekte werden wie beabsichtigt ausgeführt. Verträge mit UGG und IFG (BBV/LEONET) behalten weiterhin Ihre Gültigkeit. „In Zeiten, in denen die Qualität der Internetanbindung einen erheblichen Einfluss auf die Zukunftsfähigkeit von ganzen Regionen hat, ist es uns wichtig, dass wir unsere Geschwindigkeit im Glasfaserausbau weiterhin hochhalten,“ betont Prautzsch.

„Wir blicken voller Optimismus in die gemeinsame Zukunft“, erklärt Jürgen Hansjosten, CEO der Infrafibre Germany. „Unsere Unternehmen ergänzen sich hervorragend. So können wir einerseits die Schlagkraft bei der Realisierung neuer Glasfaserausbau-Projekte gemeinsam deutlich erhöhen, andererseits bringen wir mit LEONET und BBV/toni zwei erfahrene Internet Service Provider mit einem attraktiven Produktportfolio mit ein, mittels derer die Angebotsvielfalt für Verbraucher gesteigert wird.“

https://unseregrueneglasfaser.de/

https://infrafibre.de/de/

(Foto: NET)

M-net startet 800 Gigabit-Übertragung im Glasfaser-Backbone

M-net hat die Datenübertragung mit 800 Gigabit pro Sekunde auf einer einzelnen Wellenlänge des Lichts im produktiven Netz und damit in einem kommerziell verfügbaren System eingeführt.

 

Ermöglicht wurde dies durch den Einsatz der Technologie von Nokia. Das Upgrade steigert die Bandbreite und Leistungsfähigkeit des M-net Quantennetzes und unterstreicht damit die Führungsrolle von M-net in der Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung. Vor allem Geschäftskunden, die auf eine leistungsstarke Anbindung ihrer Rechenzentren angewiesen sind, profitieren von der Einführung der neuen und hocheffizienten Übertragungstechnologie.

Gemeinsam mit Nokia setzt M-net einen neuen Meilenstein in der technologischen Weiterentwicklung seinen leistungsstarken Quantennetzes, in dem Daten ausschließlich über Lichtsignale übertragen werden. Auf einer ringförmigen Verbindung von München über Ingolstadt, Nürnberg und Regensburg zurück nach München wurden erstmals über eine Strecke von rund 570 Kilometer Daten mit einer stabilen Geschwindigkeit von 800 Gigabit pro Sekunde auf einer einzelnen Wellenlänge des Lichts übertragen. Die Geschwindigkeit konnte sogar erfolgreich auf 900 Gigabit pro Sekunde erhöht werden und läuft seit der Inbetriebnahme stabil auf diesem Niveau. Die neue, fest ins Netz von M-net integrierte Verbindungsstrecke setzt sich aus neun Segmenten mit zwölf ROADM-Modulen zusammen.

Das technologische Upgrade bedeutet nicht nur eine signifikante Effizienzsteigerung bei der Datenübertragung, sondern erweitert zugleich die Gesamtkapazität des Bayern-Rings, dem Glasfaser-Backbone von M-net mit direkter Anbindung an den weltweit größten Internetknoten DE-CIX in Frankfurt am Main.

Zunehmender Einsatz von KI erfordert 800 Gigabit-Verbindungen

„Wir sind stolz, zusammen mit unserem langjährigen Partner Nokia als erster Internetanbieter in Deutschland echte 800 Gigabit-Verbindungen in unserem Netz einzuführen – und zwar nicht nur im Testbetrieb, sondern bereits als Bestandteil unseres produktiven Netzes im Feld“, sagt Maximilian Oertle, Technischer Geschäftsführer von M-net. „Von der neuen Übertragungstechnologie werden langfristig alle unsere Kunden profitieren, in erster Linie aber Geschäftskunden und Rechenzentrumsbetreiber. Sie stehen vor der Herausforderung, dass mit dem zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz immer größere Datenmengen quasi in Echtzeit übertragen werden müssen. M-net war schon immer Vorreiter bei der Glasfasertechnologie und der Einführung neuer, innovativer Lösungen im eigenen Netz. Nun bauen wir unsere Datenautobahn weiter aus und können so auch die anspruchsvollsten Bedürfnisse unserer Kunden künftig noch besser erfüllen.“

m net nokia kooperation

Offizieller Start der neuen 800G-Kooperation von M-net und Nokia. Personen (v.l.n.r.): Bernhard Kneidl (Leiter Service und Betrieb, M-net), Lorenz Grehlich (Leiter Planung und Implementierung, M-net), Maximilian Oertle (Technischer Geschäftsführer, M-net), Michael Siegel (Head of Sales Germany, Nokia) und Matthias Hahn (Account Manager Network Infrastructure, Nokia)

Michael Siegel, Vertriebsdirektor für den deutschen Markt bei Nokia, ergänzt: „Unsere 800 Gigabit-Kooperation mit M-net markiert einen Meilenstein in Deutschland und demonstriert, was wir durch starke Partnerschaften erreichen können. Unsere Mission, fortschrittliche Lösungen im Bereich der optischen Vernetzung zu entwickeln, passt bestens zu den ehrgeizigen Zielen von M-net. Mit dem technologischen Know-how von Nokia ist M-net in der Lage, die sich ständig weiterentwickelnden Netzwerkanforderungen der Zukunft zu erfüllen.“

Wegweisende Technik von Nokia

Die erfolgreiche Übertragung mit 800 Gbit/s auf einer Wellenlänge wurde unter Verwendung von Nokias 1830 Photonic Service Switch PSS-32 mit ROADM-Karten und dem modularen System für Rechenzentrums-Kopplungen 1830 Photonic Service Interconnect PSI-M mit DMAT6 Muxponder erzielt.

Der Einsatz von Nokias Muxpondern mit PSE-6s superkohärenter DSP-Technologie ermöglicht zudem höhere Energieeffizienzen, wobei Stromeinsparungen von bis zu 60 Prozent im Vergleich zur vorherigen Generation erreicht werden. Zudem wird die Anzahl der kohärenten optischen Schnittstellen deutlich reduziert und legt den Grundstein für weitere Steigerungen der Übertragungsraten mit der identischen Hardware im Metro-Bereich in Richtung 1,2 Terabit pro Sekunde.

M-net und Nokia: Fortsetzung einer erfolgreichen Zusammenarbeit

Bereits vor fünf Jahren haben M-net und Nokia Geschichte geschrieben. Im Februar 2019 stellten die beiden Unternehmen mit der Übertragung von 500 Gbit/s auf einer Wellenlänge in realer Umgebung einen neuen Weltrekord bei der Datenübertragung auf.

Das Upgrade auf nunmehr 800 beziehungsweise 900 Gbit/s stellt den nächsten technologischen Schritt in der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Verbesserung des M-net Quantennetzes dar. Darüber hinaus markiert es die Fortsetzung der langjährigen, erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Nokia und M-net.

www.m-net.de

(Fotos: M-net)

Langmatz setzt neuen EU-Standard

Als Spezialist für technische Systemlösungen ist die Langmatz GmbH aus Garmisch-Partenkirchen ein Anbieter von Telekommunikations-, Energie- und Stadtinfrastruktur in Europa. Ein Interview mit Dieter Mitterer, einem der drei Geschäftsführer von Langmatz, über die Vorteile von Kunststoffkabelschächten für den Netzausbau und die Hürden auf dem Weg zur europaweiten Zulassung.

 

NET: Die Bedeutung von Kabelschächten beim Aus-bau von Breitband- und Energienetzen ist unbestritten. Warum sind Kunststoffkabelschächte für diese Infrastrukturprojekte so wichtig?

Dieter Mitterer: „Unsere Kabelschächte aus Kunststoff spielen eine entscheidende Rolle, weil sie eine Vielzahl von Vorteilen bieten, die für eine moderne Infrastruktur unverzichtbar sind. Zum einen sind sie deutlich leichter als Schächte aus traditionellen Materialien wie Beton. Das vereinfacht die Installation und spart Kosten. Zudem sind sie aufgrund ihres modularen Aufbaus flexibel einsetzbar und schnell gesetzt, was insbesondere beim Ausbau von Breitband- und 5G-Netzen sowie der E-Ladeinfrastruktur für unsere Kunden entscheidend ist. Zum anderen sind sie dank hochwertiger Kunststoffe und der von uns entwickelten 3D-ribFrame-Technologie äußerst belastbar.“

NET: Langmatz gilt als „Hidden Cham-pion“ und Marktführer für Kunststoffkabelschächte in Europa. Was zeichnet Ihre Produkte besonders aus?

D. Mitterer: „Wir bei Langmatz haben schon früh erkannt, dass es nicht nur darum geht, ein Produkt zu entwickeln, sondern um perfekte Lösungen für die spezifischen Anforderungen unserer Kunden. Bereits seit Beginn der 90er Jahre produzieren wir Schachtsysteme aus Kunststoff. Dabei haben wir ein einzigartiges Spritzgussverfahren entwickelt, das unsere Produkte besonders belastbar macht. Dieses Verfahren ermöglicht es uns, Kabelschächte herzustellen, die sehr widerstandsfähig und stabil sind und hohen thermischen und chemischen Belastungen in der Praxis standhalten.“

langmatz kabelschacht

Kabelschächte aus Kunststoff von Langmatz während und nach Abschluss der Tiefbauarbeiten mit einer Schachtabdeckung aus Beton

NET: Sie erwähnten das speziell von Ihnen entwickelte Spritzgussverfahren und die hohe Belastbarkeit Ihrer Kabelschächte. Welche Bedeutung haben dabei die Zulassungen durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) und der Europäischen Organisation für Technische Bewertung (EOTA)?

D. Mitterer: „Das ist ein wichtiger Punkt. Die Zulassungen des DIBt besitzen wir schon seit vielen Jahren, weil es für uns selbstverständlich ist, die Qualität und Sicherheit unserer Produkte zu belegen. Als europaweit tätiges Unternehmen wollten wir aber über die nationalen Zulassungen hinaus einen Schritt weiter gehen. Da es in der Europäischen Union keine Norm für Schachtabdeckung und Korpus, sondern nur für die Abdeckung gab, haben wir uns entschlossen, in Eigeninitiative eine Europäische Technische Bewertung für ein komplettes Schachtsystem zu beantragen. Diese haben wir mittlerweile erteilt bekommen. Wir sind der erste Hersteller für Kunststoffkabelschächte mit einer sogenannten ETA. Diese Zulassung gibt unseren Kunden in ganz Europa die Sicherheit, dass unsere Schachtsysteme höchste Qualität und Sicherheit bieten und unterstreicht unseren Anspruch, in unserer Branche Standards zu setzen. Gleichzeitig sorgt sie für eine bessere Vergleichbarkeit und schafft größere Transparenz im Markt.“

NET: Was waren die Herausforderungen bei diesem Zulassungsverfahren, und warum ist die ETA für Langmatz so wichtig?

D. Mitterer: „Der gesamte Zulassungsprozess dauerte fast vier Jahre. Gemeinsam mit unabhängigen Sachverständigen deutscher und europäischer Institute wurden zunächst die Kriterien für ein komplettes Schachtsystem aus Kunststoff erarbeitet. Denn bis dahin gab es in der Europäischen Union nur die Norm DIN EN 124, die lediglich die Anforderungen an Schachtabdeckungen regelte, nicht aber an den Korpus von Kabelschächten aus Kunststoff. Nachdem die nationalen Gremien aller 27 EU-Mitgliedstaaten unsere Unterlagen geprüft und unserem Antrag zugestimmt hatten, wurde er schließlich von der Europäischen Organisation für Technische Bewertung (EOTA) bestätigt, und wir erhielten eine ETA, ein Europäisches Technisches Bewertungsdokument. Dieses bescheinigt die in vielen Praxistests geprüften Leistungsmerkmale unserer Schachtsysteme aus Polycarbonat. Daher tragen unsere Schächte auch das begehrte CE-Zeichen.

langmatz kabelschacht mitterer

Dieter Mitterer, Geschäftsführer Langmatz: "Die neuen Schächte sind aufgrund ihres modularen Aufbaus flexibel einsetzbar und schnell gesetzt, was insbesondere beim Ausbau von Breitband- und 5G-Netzen sowie der E-Ladeinfrastruktur wichtig ist." 

Die ETA war in diesem Kontext für uns sehr wichtig, weil wir damit eine europaweit gültige und anerkannte Leistungserklärung nachweisen können. Damit geben wir unseren Kunden die Gewissheit, ein sicheres Bauprodukt zu erwerben und setzen ein starkes Zeichen für höchste Qualität Made in Germany.“

NET: Langmatz ist bekannt für seine Innovationskraft. Was können wir in Zukunft von Ihnen erwarten?

D. Mitterer: „Wir bleiben unserer Linie treu und setzen auf Innovation. Das bedeutet, dass wir weiter an der Verbesserung unserer Produkte arbeiten, aber auch immer wieder neue Lösungen entwickeln, die den Anforderungen eines sich ständig verändernden Marktes gerecht werden. Mit Blick auf die Zukunft konzentrieren wir uns insbesondere auf die Entwicklung intelligenter Infrastrukturlösungen, die nicht nur für den Breitband- und Energiesektor, sondern auch für andere Bereiche von Bedeutung sein werden. Unsere Kunden können sich darauf verlassen, dass wir sie auch in Zukunft mit innovativen, qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Lösungen begeistern werden.“

Herr Mitterer, wir danken Ihnen für das Gespräch.

www.langmatz.de

(Fotos: Langmatz)

VDIV Deutschland und Tele Columbus vereinbaren Glasfaserkooperation

VDIV Deutschland und Tele Columbus haben ein gemeinsames Positionspapier zum Glasfaserausbau erstellt.

 

Mitgliedsunternehmen des VDIV Deutschland erhalten die Chance auf einen kostenfreien Vollausbau, den Betrieb mit vier Glasfasern pro Wohnung sowie die Öffnung der Netze, was die Grundlage für eine langfristige Kooperation bildet.

Um Millionen von Haushalten einen schnellen Glasfaseranschluss bis ins Haus zu ermöglichen, haben sich der Verband der Immobilienverwalter Deutschland e. V. (VDIV Deutschland) und Tele Columbus, einer der führenden Glasfasernetzbetreiber in Deutschland, auf eine gemeinsame Position zum Glasfaserausbau verständigt. Die Hausverwaltungen stellen über acht Millionen Wohnungen in Deutschland, Tele Columbus will drei Millionen Haushalte mit einem schnellen Glasfaseranschluss bis in die Wohnung ausstatten.

Tele Columbus mit seiner Marke PŸUR und der VDIV Deutschland stellen in ihrem Positionspapier Musterverträge für Hausverwaltungen vor. Dabei bietet Tele Columbus den Mitgliedsunternehmen in ihren Gebieten den kompletten Ausbau und Betrieb von Glasfasernetzen bis in die Wohnung (Fiber to the Home / FTTH) kostenlos an. Dabei werden vier Glasfasern in jede Wohnung verlegt – für absolute Zukunftssicherheit und für intelligente Anwendungen im Wohnbereich.

telecolumbus vdiv

Freuen sich auf die Zusammenarbeit (v.l.n.r.): Martin Kaßler (Geschäftsführer des VDIV Deutschland e.V.), Christian Biechteler (CSO und Vorstand der Tele Columbus AG)

Neben einem gemeinsamen Ausbauplan ermöglicht die Öffnung der Netze auch anderen Anbietern, Telekommunikationsprodukte unter eigener Marke in den von Tele Columbus versorgten Haushalten anzubieten. Neben der neuen Glasfaserinfrastruktur kann das bestehende Koaxialnetz für den Fernsehempfang weiter genutzt werden, so dass sich für die Mieterinnen und Mieter bei der TV-Nutzung nichts ändert.

„Das verabschiedete Positionspapier mit Tele Columbus bietet eine partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit beim Glasfaserausbau. Die Musterregelungen ermöglichen Hausverwaltungen zusätzliche Optionen, hohe Flexibilität und Rechtssicherheit. Dies wird den Glasfaserausbau weiter voranbringen“, betont Martin Kaßler, Geschäftsführer des VDIV Deutschland.

„Die Eckpunkte der Vereinbarung stellen eine verlässliche Basis für zukünftige Vertragsverhandlungen dar und eröffnen den Hausverwaltungen die Chance mit uns den Glasfaserausbau ihrer Liegenschaften zu besten Konditionen voranzutreiben“, kommentiert Christian Biechteler, CSO und Vorstand der Tele Columbus AG.

Das Positionspapier sieht Verhandlungen von VDIV Deutschland und Tele Columbus über weitere Musterregelungen vor. Inhalte sind ergänzende Details und alternative Modelle der Errichtung und des Betriebs von Glasfasernetzen.

www.telecolumbus.com

(Foto: Tele Columbus)