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Es tut sich endlich was im Markt und wieder sind es die Wettbewerber, die der Telekom um Längen voraus sind.

 

Diesmal geht es nicht um Kleinstnetze in einigen der über 10.000 Kommunen Deutschlands, sondern um größere Kluster, die wir so dringend in unserem Land für einen sinnvollen Glasfaserausbau brauchen. Vodafone hat heute angekündigt, das Glasfaser-Angebot massiv auszuweiten – durch eigenen Ausbau und durch das verstärkte Teilen von bestehender Infrastruktur. Das Unternehmen schaltet 9,5 Millionen Glasfaser-Anschlüsse in den Netzen von Telekom und Deutsche Glasfaser auch für Vodafone-Kunden frei. Die Menschen können so an vielen Orten erstmals zwischen Angeboten unter-schiedlicher Anbieter auswählen – das erhöht den Wettbewerb und die Angebotsvielfalt für Internet-Nutzer, auch ohne sinnlosen Überbau.

„Wir freuen uns, dass der Wettbewerb im Glasfaser-Markt durch das Teilen von Infrastruktur gestärkt wird. Solche Partnerschaften treiben das Thema im Sinne der Anbietervielfalt und damit auch zum Nutzen der Verbraucherinnen und Verbraucher im Präsidium des VATM derart erfolgreich voran. Leider hinkt die Telekom mit ihren technischen Möglichkeiten und Geschäftsmodellen hier noch um Jahre hinterher und kann Vodafone und dem Markt zwar Bitstrom anbieten, kauft ihn aber weiterhin nicht sinnvoll bei anderen ausbauenden Unternehmen ein, was den Ausbau weiterhin bremst,“ kritisiert Dr. Frederic Ufer, Geschäftsführer des VATM.

Dabei wird gerade die Kooperation auf Ebene solcher hochwertiger Bitstromprodukte in Zukunft entscheidend dafür sein, ob sich der Ausbau von Glasfaser für große internationale Investoren wie im Ausland lohnt und wir aufholen können oder sogar noch weiter zurückfallen. Auch für die deutsche Wirtschaft und viele Geschäftskunden wird es darauf ankommen, ob es die Telekom endlich technisch schafft, einerseits auch auf anderen Netzen Bitstrom einzukaufen und anderen Anbietern andererseits entbündelte Glasfaser zu wettbewerbsüblichen Konditionen anzubieten.

Solange auch hier die Wettbewerber die eindeutigen Markttreiber sind und die Telekom auf der Kupfernetzbremse steht, haben wir nicht die geringste Chance, die Ausbauziele der Bundesregierung 2030 zu erreichen, worauf der VATM schon vor weit über einem Jahr die Bundesregierung und den Regulierer hingewiesen hat. „Dafür müssen wir es gemeinsam machen, aber vor allem auch gemeinsam wollen, anstatt mit aller Marktmacht gegen Wettbewerb beim Ausbau und fairer Vermarktung zu kämpfen,“ fordert Frederic Ufer. Die Bundesregierung – vor allem das Bundesministerium für Digitales und Verkehr – muss den Wettbewerb ebenso wie die Unabhängigkeit der Regulierungsbehörde stärken, statt beides aktiv zu schwächen. Wir brauchen endlich ein ehrliches wettbewerbliches Leitbild, an das sich Politik und Regulierer auch halten. Wir brauchen Taten, statt politisch wohlklingender Ankündigungen und ‚Digitalstrategien‘, die es ein um das andere Mal nicht gelingt, umzusetzen. Jetzt wäre es ein guter – wenn nicht der letzte – Zeitpunkt, das Ruder herumzureißen und Wirtschaft und Bevölkerung zu zeigen, dass gute Politik doch geht.

www.vatm.de

(Foto: VATM)